Hurra - Weihnachtsferien in NRW! Es wurde wirklich, wirklich Zeit. In den letzten Tagen habe ich mich mit mir selbst öfter mal nicht wohlgefühlt, habe mich aufgerieben und frustriert gefühlt wegen… naja, es waren keine Kleinigkeiten, aber auch keine Totalkatastrophen. Gestern ist das dann alles langsam immer mehr von mir abgefallen, als ich meinen Referendaren und Referendarinnen schön dekorierte Weckgläser zum Sammeln von Glücksmomente für das kommende Jahr hingestellt habe. Dafür war ich zwar die Allerletzte, die mit dem Auto die schulische Tiefgarage verlassen hat, aber irgendwie hat es mich wieder ausgeglichener gemacht, anderen Menschen kleine Geschenkchen hinzustellen, über die sie sich heute auch offenkundig sehr gefreut haben.
Glücklicherweise haben es alle Klassen und Kurse, mit denen ich diese Woche zu tun hatte, geschafft, die heutige Kompletttestung (auch für Geimpfte und Genesene verpflichtend) negativ zu meistern. Im gegenteiligen Fall droht nämlich, falls Omikron nachgewiesen würde, eine Pauschalquarantäne von 14 Tagen für die gesamte Klassen- oder Kursgemeinschaft inklusive Lehrer, die mehr als 45 Minuten nicht mit mindestens 1,5m Abstand mit der Gruppe zusammen waren. Also… alle. Geht ja nicht anders in der Schule… Einige meiner Kolleg*innen, die andere Lerngruppen haben, zittern nun nach positiven Ergebnissen bei zwei Kindern leider.
In meinem Lehrerzimmer hat sich in den letzten ca. 10 Jahren eine richtige Geschenktradition (andere sagen Geschenkmanie ) entwickelt. Gefühlt legt jede/r jede/m eine Kleinigkeit in das Postfach, das am Ende des letzten Schultags dann regelrecht überquillt vor lauter Goodies. Schoki, Kekstütchen, ein nettes Teelicht, kleine Briefchen, Tee… meistens ist es nichts Gigantisches oder gar Teures, aber wirklich von Herzen und lieb gemeint. Mir geht da jedes Jahr das Herz auf, wenn ich all die toll gefüllten Postfächer sehe (zu denen ich auch immer meinen kleinen Teil beitrage). Mein Musikkollege hat sogar selbst gebastelt und kreativ eindeutig mehr auf der Pfanne als ich.
Von den Mädchen meiner 5. Klasse, die heute noch die große Weihnachtswichtelkrise von 2021 überstehen und dabei Solidarität beweisen musste, weil exakt ein Geschenk fehlte und wir deswegen erst zu Beginn des neuen Jahres Wichteln können, habe ich auch mehrere liebe Kleinigkeiten bekommen. Meine persönlichen Renner sind ein Lebkuchenherz vom Weihnachtsmarkt (haben sie selbst in herrlich kindlichem 5.-Klasse-Englisch mit Zuckerguss beschriften lassen!) und ein Brief mit einem Bild für (!) meine beiden Katzen, die als Bildschirmschoner und Desktopbild manchmal über den Beamer zu sehen sind, wenn ich digital arbeite.
Seufz, manchmal wünsche ich mir ja, sie könnten für immer so niedlich und kindlich bleiben.