Am Samstag bin ich vom U-Bahnhof Eberswalder Straße nach Pankow gewandert. Das waren knapp 8 km, die ich unter mausgrauem Himmel entlangspaziert bin. Besonders aus dieser Gegend habe ich keine alten Postkarten. Allerdings bin ich jetzt nahezu sicher, warum das so ist…
Begonnen habe ich also am U-Bahnhof Eberswalder Straße, einer Station auf der U-Bahn-Linie 2 - also der 2. in Berlin eröffneten Linie. Ab hier fährt die U2 ein Stück oberirdisch, dieser Teilbereich wurde ab ca. 1910 errichtet.
Ein kleines Stück die Schönhauser Allee hinauf findet sich diese Kneipe, in die ich unbedingt mal gehen möchte:
Diese liegt schräg gegenüber von einem Kino, in dem ich als Kind “oft” war. Das Colosseum. Ich habe allerdings nur an den Außenbereich Erinnerungen.
Nur wenige Meter weiter, kreuzt die Stargarder Straße die Schönhauser Allee. In meinem Gedächtnis einer der Dreh- und Angelpunkte des Mauerfalls bzw. der vorausgehenden friedlichen Proteste. Denn hier findet man nur wenige Meter weiter die Gethsemanekirche.
Dann folgt eine Weile grauer Beton entlang der U-Bahn. Immer mal ein paar kleine Geschäfte (die einem ordentlich Geld aus der Tasche locken können…) und dann erreicht man Pankow…
Ich war schon ewig nicht mehr bewusst in Pankow bzw. habe nicht wirklich auf die Umgebung geachtet. Aber hier gibt es echt viele Häuser, die ziemlich verfallen oder lange nicht saniert worden sind. In diesem Ausmaß habe ich das in Berlin seit vielen Jahren nicht gesehen… das machte den grauen Tag noch grauer…
Während man also geradeaus gen Norden läuft, kommt man auch an dem Ort vorbei, an dem ich geboren wurde. Meine Mutter konnte sich an das Gebäude tatsächlich nicht erinnern (“ich war ja fast nur drinnen und als ich rausging, musste ich Dich festhalten…”). Es ist auch heute noch ein Krankenhaus und nennt sich “Maria Heimsuchung”
Direkt daneben befindet sich das ehemalige Waisenhaus der jüdischen Gemeinde in Berlin.
heute befindet sich hier eine Bibliothek.
Und dann ging es in den Schlosspark / zum Schloss Schönhausen. Man quert hier die Panke und entdeckt Mandarinenten. Die sind ja mal richtig cool
und pfeilschnelle Schwimmer auf ziemlich starker Strömung…
Das (barocke) Schloss Schönhausen aus dem 17. Jahrhundert ist offensichtlich in staatlicher Hand und beinhaltet in einigen Gebäudeteilen die Bundesakademie für Sicherheitspolitik. zu DDR-Zeiten war das Schloss wohl der Sitz des einzigen Präsidenten (Wilhelm Pieck) und später Gästehaus. Im Schloss selbst gibt es heute kulturelle Veranstaltungen und eine Dauerausstellung mit preußischer Kunst. Die Garagengebäude werden derzeit nicht genutzt. Es ist aber geplant, diese mit einem Café und einem Museumsshop wiederzubeleben. Der Park ist derzeit nicht besonders eindrucksvoll. Mag am Wetter liegen - oder daran, dass hier noch nicht viel Schlossgarten wieder eingerichtet wurde.
hmmmm… irgendwie zieht es mich nun nicht mehr so nach Pankow. Aber ich behaupte jetzt mal aus dem Bauch raus, dass Pankow bestimmt auch schöne Ecken hat. Letztes Jahr war ich im Sommer einen Tag lang im Bürgerpark und der war um einiges schöner als der Schlosspark. Vielleicht sollte ich da nochmal einen zweiten Blick wagen