[TALK] Quasseln (Part 1)

Ich persönlich mag das Schulsystem in Deutschland nicht. Ich wäre für Gesamtschulen nach der Grundschule.

Ich habe 2001 meinen Realschulabschluss gemacht. Eine Ausbildung habe ich damit nicht bekommen. Die potentiellen Arbeitgeber wollten mindestens Fachabi, auch wenn Realschule für die Tätigkeit reichen würde.

Bei mir hat es dann über Umwege doch etwas gebracht. Das kann sich aber auch nicht jeder leisten.

Darum finde ich Gesamtschule super, wenn es dort eine individuelle Förderung je nach Begabung des Kindes in Form von Leistungskursen oder so gäbe.
So gibt es keine Stigmatisierung oder Finger zeigen wenn jemand nicht aufs Gymnasium kann.

Ich habe das auch so gemacht bin auf die RS statt das Gymi. Morgen ist die letzte Prüfung meines dualen Studiums :wink: Ich war fürs Gymi nicht zu faul aber zu bequem

Was ist denn da der Unterschied? :wink:

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ich wollte schon lernen aber nicht bis 4 in der schule sitzen . Meine Hausaufgaben habe ich gemacht und vor Arbeiten gelernt aber nicht darüber hinaus. Ich wollte einfach nicht freiwillig mehr machen als ich musste.

Ich würde sagen, das ist der “Normalfall”. Meine Töchter lernen auch nur, wenn sie “müssen”, weil irgendeine Prüfung ansteht. Das ist jetzt im Distance Learning etwas blöd, weil einige Schularbeiten ersatzlos gestrichen wurden. Sie würden nie auf die Idee kommen, trotzdem Vokabel etc. zu lernen, wenn keine Prüfung in Sicht ist. Ich kenne nur sehr wenige Kinder, bei denen das anders ist und ich selbst war auch ähnlich :slightly_smiling_face:.

Oh ja, ohne (Zeit-)Druck habe ich nie gelernt. In der Schule ging das alles irgendwie. Im Studium dann aber nicht mehr so richtig. Das erste Semester war echt übel. Irgendwann wurde es besser…

Auf der Uni habe ich auch gelernt, mir die Zeit zum Lernen besser einzuteilen - nicht im letzten Moment mit Stress, sondern bei den großen Prüfungen schon (mehrere) Wochen vorher.

ich hab zwischen dem Studium ein BFD gemacht im Zoo war schön aber anstrengend und so kam der Lernehrgeiz fürs Studium früher zu beginnen.

Was ist BFD?

Meine Motivation war leider oft schnell wieder weg.

Daher bin ich heute sehr froh, dass ich alle Abschlüsse in der Tasche habe.

Beim nebenberuflichen Master habe ich mir gerade am Ende viel Zeit gelassen. Da hatte ich dann aber jeden Tag ein schlechtes Gewissen, das war auch nicht schön. Danach konnte ich endlich mal die freie Zeit nach Feierabend genießen und musste nicht immer an die nächste Klausur, Hausarbeit,…denken.

Aber lernen muss man eh ein Leben lang. Ich lerne bei der Arbeit täglich hinzu, gerade auch was Gesetze und Rechtsprechung angeht muss man einfach auf dem Laufenden bleiben.

Bundesfreiwilligendienst so eine Art soziales Jahr

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@anon89508662 BFD steht für Bundesfreiwilligendienst. Das ist das, was früher Zivildienst war, können Männer und Frauen machen.

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Bin ich die einzige im Forum ohne Studium? :scream:

Aber auf der anderen Seite, brauchts ja auch die kaufmännischen Angestellten und vorm Kind war da ja ein Anflug von Karriere zu erahnen :rofl:.

Oh, ich sehe gerade in den Nachrichten, dass die Staatsbibliothek wieder aufgemacht hat. Oh, wenn die irgenwann zugänglich ist, werde ich sie mir ansehen :heart_eyes:

Nein bist du nicht, ich hab auch kein Studium.

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Ich auch nicht! Ich bin Generalist!

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Nein, bist du ganz bestimmt nicht. Ich hab mein Abitur mit 28 Jahren nachgeholt und versucht zu studieren, aber ganz schnell bemerkt dass ich eher ein Arbeitstier bin. Zudem konnte ich mich null motivieren zur Uni zu gehen und dann zwischen 18-20 jährigen Neunmalklugen zu sitzen die ja schon alles erlebt hatten… Immerhin war ich 4 Semester eingeschrieben, aber bin in der Zeit viel lieber arbeiten gegangen :laughing:

Gute Nacht! Es schneit zur Abwechslung mal wieder.

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Ich bin ja altersmäßig in Egnis Gruppe, ich habe auch einen Realschulabschluss.
War damals nicht selbstverständlich für Mädchen. Habe die mittlere Reife dann mit 15 Jahren gemacht, dank eines Kurzschuljahres. Da ich unbedingt Französisch als 2. Fremdsprache lernen wollte und Vater nicht einverstanden war, habe ich in freiwilligen AGS nachmittags Steno und Schreibmaschine gelernt.
Vater hat mir dann die Lehrstelle rausgesucht, Begründung: “Die ist gleich um die Ecke.” Widerworte wurden nicht geduldet. Auf der Arbeit und in der Berufschule wurde ich angeschaut wie ein Wundertier - englische und französische Sprachkenntnisse, Steno und Schreibmaschine und als ich im Deutschunterricht mit Substantiven und Verben anfing…
Schulmäßig also kein Problem - aber bei meinem Chef! Und das zu meinem Vorteil! Es war ein kleiner familiengeführter Betrieb und mein Chef hatte seine Mühe damit, mich so selbständig zu machen, dass ich mich gewehrt habe und meine Meinung gesagt habe. Alle meine Fahrstunden durfte ich während der Arbeitszeit machen und mit 18 hatte ich die Ausbildung und die Führerscheinprüfung erfolgreich abgeschlossen. Damals wurde man ja erst mit
21 volljährig und ich bin dann auch mit 21 sofort zu Hause ausgezogen und habe es nie bereut. Ich hatte kein schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern, aber mein Vater und mein Chef - der Unterschied war zu groß. Leider ist mein Chef sehr früh und unerwartet gestorben. Ich bin ihm heute noch dankbar.

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Nein, ich habe auch kein Studium, noch nicht mal Abi bzw Fach-Abi. Meine Eltern haben mich nach der Grundschule auf die Hauptschule gesteckt, weil ich mir die Teenie Zeit nicht mit Lernen versauen sollte. In der 6. Klasse wurde kurz überlegt, ob ich nicht auf die Realschule wechseln sollte, aber meine Klassenlehrerin hat abgeraten. Nach der Hauptschule habe ich dann die Berufsfachschule besucht, ich wollte in den Bereich Hauswirtschaft, aber meine Eltern haben mich gezwungen Wirtschaft zu machen (oder eben eine Ausbildung). Da bin ich sowas von auf die Schnauze gefallen, weil ich nie das Lernen gelernt habe. Habe zwar den Abschluss geschafft, aber eher mit Hängen und Würgen.
Tja, damals hatte ich schon meine ersten heftigen Depressionen, was aber noch nicht erkannt war.

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Ich habe zwar studiert, aber eher “aus der Not heraus”. Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn man ohne Studium erfolgreich sein möchte (zumindest in den Berufen, die ich richtig toll finde), muss man praktisch echt was richtig gut drauf haben. Das geht für mich schon bei Konditoren, Grafikern, Handwerkern usw los. Ich bin aber in allen praktischen Dingen echt eine Niete. Ich bin gut in meinem Bereich und habe in meinem Studium eine Niesche für mich gefunden. Bei allem anderen würde ich kläglich scheitern. :see_no_evil:

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