Gestern haben wir mit 2 Freunden den kompletten Nachmittag gespielt - aber nur 2 Spiele geschafft. Den einen Freund mag ich menschlich sehr gerne. Da das aber schon immer ein langsamer und grübelnder Mitspieler war, potenziert sich die Spielgeschwindigkeit mit zunehmendem Alter immens. Inzwischen ist er 75 und ich vermeide es so gut, wie es eben geht, mit ihm am Spieltisch zu landen. Unsere Freundin, die sehr oft mit ihm spielt, war gestern auch zunehmend genervt. Aber ich mag den soooo gerne, dass ich es dann doch 1-2 x im Jahr mit ihm an den Tisch wage…
Zuerst kam Moorland auf den Tisch:
Moorland | 2-4 Spieler | ab 10 Jahren | Deep Print Games (Pegasus)
In Moorland erschaffen wir eine Moorlandschaft mit Wassergräben, seltenen Tieren und Pflanzen, die wir geschickt über unser Moor schwemmen. Hierzu legen wir Karten aus, die unsere Wasserwege bilden und die bestimmte Pflanzen brauchen, die wir auf diese Karte schwemmen müssen. Das ganze ist eine schöne Puzzle-Aufgabe, die mir sehr gut gefallen hat. Leider spielten ja auch noch 3 andere mit, die sich, wenn ich nicht Startspieler einer Runde war, die besten Karten gegriffen haben - und wenn ich Startspieler war, lagen für mich nur doofe Karten da. Aber so ist das Spiel und vermutlich hat das jeder gedacht 
Dann ging es an Amygdala.
Amygdala | 2-4 Spieler | ab 10 Jahren | ca. 90 min | Game Brewer
Vorweg: Wir haben aufgrund des einen Mitspielers nicht 1,5 Stunden gebraucht sondern rund 4 Stunden… Was meinen Eindruck vielleicht etwas verändert…
Erst einmal hat man einen wunderschönen Spielplan vor sich, der die Emotionsregionen der menschlichen Amygdala darstellen soll. Im Laufe des Spiels sammeln wir also Emotionen, um diese auf den Spielplan zu bringen. Das ganze ist allerzu nahezu rein abstrakt und das Thema wird im Spiel null transportiert. Zwischendurch waren wir ziemlich genervt, dass das Schwarz des Spielplans alles recht unübersichtlich macht - auf der Rückseite ist allerdings eine helle Variante des Spielplans, die nicht ganz so schön ist aber wohl etwas sichtbarer - es lag allerdings schon so viel Kleinkram auf dem Plan, dass das Umdrehen unmöglich geworden ist. Die Spielerfarben sind gewöhnungsbedürftig und zum Teil schwer zu unterscheiden.
Man kommt sich beim Legen der Plättchen ziemlich in die Quere. Die Legeregeln sowie das Erhalten von Teilen sind ziemlich hart und kompliziert zu erreichen. Der Lagerplatz von 10 Plätzen muss für alles reichen - und am Ende geht es um reine Mehrheiten.
Ich mag keine Mehrheitenspiele. Ich mag keine Mangelspiele und ich mag nicht 10 min warten, bis ich wieder am Zug bin. Immerhin bin ich 2. geworden obwohl ich eigentlich nach der Hälfte des Spiels nicht mehr geistig anwesend war…
Aber wer solche Spiele mag und die richtigen Mitspieler hat, findet hier ein wunderschön gestaltetes Spiel, was sich auch gut spielen lässt. Ich für meinen Teil war froh, dass wir das auf der Messe nicht mitgenommen haben. Unsere Freundin mag das nach wie vor und möchte ihres auch nicht wieder abgeben (damit ist die nämlich schnell mal dabei).
neenee, ich starte das nicht. Wüsste auch gar nicht, wie das gehen sollte 
Das hätte man hübscher umsetzen können 