[TALK] Quasseln (Part 6)

ich habe so langsam auch das Gefühl, dass es darum nicht geht.

Vor allem hätte ich die ganze Zeit und Energie, die ich da rein stecke, irgendwie lieber für die Jobsuche genutzt.

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Ich musste früher öfter zum Arbeitsamt. Ich habe im öffentlichen Dienst meine Ausbildung gemacht und dann etwas mehr als 2 Jahre dort gearbeitet. Ich bekam aber immer nur Zeitverträge und musste mich regelmäßig Arbeitssuchend melden. Das war nicht immer sehr angenehm und auch was die Verlagen. Das letzte mal war ich dort, bevor ich als aupair ins Ausland gegangen bin. Musste zwei Monate überbrücken und bin nur hin, um Geld zu beantragen. Ich musste aber als Auflage 20 Bewerbungen im Monat schreiben, als Auflage. Immerhin könnte ich ja für die zwei Monate noch Arbeit bekommen…. Oh Wunder hat mich für zwei Monate niemand genommen.
Dann kamen immer Stellenanzeigen bei denen die Bewerbungsfrist schon lange abgelaufen war.

Ich wünsche dir starke Nerven für die Zeit, in der du mit denen zu tun hast

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Danke. Das Problem ist nur, dass ich die grade nicht habe.

Das ist die zweite Erfahrung, die ich mit der Agentur habe, beim ersten mal ging es ebenfalls darum, dass mein AG insolvent war und mir daher auch kein Gehalt gezahlt hatte 2 Monate lang. Ich wollte damals Hilfe, um die Zeit zu überbrücken, bis ich eine neue Stelle hätte, auch damals war das alles sehr erniedrigend, man hat mich zur Suppenküche geschickt, Geld habe ich keines bekommen. 2 Wochen später hatte ich einen neuen Job. Könnte ich Ganztags arbeiten, hätte ich auch jetzt schon eine neue Stelle. Das ist nur leider nicht so und noch dazu bin ich jetzt für ein paar Personen mehr verantwortlich. Ich brauche nicht viel, komme immer irgendwie zurecht. Aber mit Kindern ist das nochmal ne andere Nummer. Und ich warte jetzt schon seit Mai auf die Bewilligung meines ALGs. Wie stellen die sich das vor?

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Ich glaube die stellen sich das gar nicht vor.

Ich weiß nicht ob man Arbeitsamt mit JobCenter vergleichen kann. Mein Bruder hat jahrelang im Jobcenter der Stadt Duisburg gearbeitet, nicht als Arbeitsvermittler aber in der Leistungsabteilung. Er hatte strenge Vorgaben, was er bewilligen durfte und was nicht. Wenn dann jemand zb eine neue Waschmaschine wollte und mein Bruder sagte nein (weil er musste) sind die zu seinem Vorgesetzten und der sagte ja.
Weiß nicht ob man das beim Arbeitsamt auch versuchen könnte.

Hast du sonst vielleicht eine Rechtschutzversicherung? Bzw. könntest du beratungshilfe beantragen und dann über einen Rechtsanwalt versuchen da Druck zu machen?

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Oh ja, das kenn ich leider auch zur Genüge :see_no_evil: Das merkt man wieder, wie toll die Chefs hinter einem stehen. Hatte mal eine ähnliche Situation, da gab mein Teamleiter mir eine Aufgabe und ich hab den Brief wie gefordert geschrieben - am nächsten Tag stand der Kunde wutschnaubend vor der Tür und wollte eine Entschuldigung haben, weil ich ein “Eilt sehr!” oben drauf geschrieben habe (wie ich sollte), mein Teamleiter verweigerte die Entschuldigung und unser Geschäftsstellenleiter meinte nur “dann entschuldigen wir uns halt” … zum Glück hat mein Teamleiter nicht klein beigegeben (und ich hatte an dem Tag frei).

@Dory1703 liegt dein Antrag vollständig vor? oder gibt es noch offene Fragen? Normalerweise sollte die Bewilligung nicht so lange dauern, aber wenn denen noch wichtige Unterlagen fehlen, kann das leider schon vorkommen. Ich drücke Dir die Daumen, dass es schnell bearbeitet wird.

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die sagen es gibt noch offene Fragen, aber ich habe diese bereits mehrmals schriftlich beantwortet. Die fordern immer wieder die gleichen Formulare an, die sie schon auf mehreren Wegen bekommen haben. Ich habe jetzt die Email geschrieben, wie der Sachbearbeiter heute es mir gesagt hat. Er meinte, wenn sich nichts tut, soll ich Freitag wieder kommen.

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Oh wie nervig. Habe auch keine guten Erfahrungen mit dem Laden, auch nicht mit der “anderen Seite” (Betreuung von Arbeitgebern mit offenen Stellen und Ausbildungsplätzen). Die einzige Sache, die echt gut funktioniert hat, war das Kurzarbeitergeld. Trotz Corona und dementsprechendem Ansturm hat es immer gut funktioniert. Allerdings hatten wir noch keine finale Prüfung, ich bin gespannt ob / wann sie kommt.

Oh ja, depressive Phasen hat glaube ich jeder mal. Eben ein schlechter Tag mit mieser Laune. Eine Depression ist… eine Scheiß Krankheit, die einem das Leben zur Hölle macht. :tired_face:

Stimmt.

Ja, das Verständnis hält sich meist in Grenzen. Ist zugegebenermaßen für Außenstehende auch nicht einfach nachzuvollziehen.

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Ich hatte bisher nicht so schlechte Erfahrungen mit der Arbeitsagentur. Vor dem Referendariat habe ich mich arbeitssuchend gemeldet, weil ich nicht wusste, ob ich nahtlos nach meinem Zeitvertrag an der Uni Trier in Nürnberg starten kann. Gibt ja diese Dreimonatsfrist. Das war 2016. Hat aber alles wie geplant geklappt. Trotzdem hat mich die Arbeitsagentur wohl in irgendeine Datenbank eingespeichert, denn ich bekam eine Zeitlang immer wieder Anrufe von Arbeitgebern, die jemanden suchten. :woman_shrugging:

Nach dem Ref war ich dann 2018 tatsächlich arbeitssuchend. In Flensburg bei der Abteilung für Akademiker waren sie aber nicht besonders engagiert. Als ich gesagt habe, dass ich mich in der Finanzverwaltung bewerben will, waren sie raus. Mit Beamtenstellen haben sie nichts am Hut. Einen Bewerbungszwang hatte ich nicht und ich war auch vielleicht insgesamt dreimal da zum Gespräch. Nach sechs Monaten hatte ich die Zusage für die Verwaltung und habe mich vom ALG I wieder abgemeldet.

Ich fand es gut, dass man schon damals so viel online erledigen konnte. Insgesamt war ich ganz zufrieden mit der “Betreuung”. Die Leistungsbewilligung ging auch ziemlich flott.

Jein - sage ich als direkt Betroffene.

Ja - weil “wir”, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben, mit Sicherheit oftmals keine einfachen Menschen sind. Und weil manchmal einfach alles falsch ist. Egal, was man tut, es gibt Phasen, da kann man “uns” nichts Recht machen.

Nein - weil es in erster Linie, für den Anfang, völlig ausreicht, das Thema Ernst zu nehmen.
Ganz wichtig, Formulierungen wie “Stell Dich nicht so an” oder “Ach, ich bin auch manchmal depressiv, das wird schon wieder” unbedingt vermeiden.

Jemand mit schweren Depressionen kämpft eh ständig gegen Selbstzweifel und mit mangelndem Selbstwertgefühl (manche auch mit mangelndem Selbstbewusstsein). Solche Sprüche führen dazu, dass man an seinen Gefühlen zweifelt und sich einredet, dass man sich vielleicht wirklich nur “anstellt” und das Problem ausschließlich bei einem selbst liegt.
Und das kann gefährlich werden.

Ganz genau. Dieses Gefühl kenne ich leider auch nur allzu gut.

Ich war irgendwann an einem Punkt angelangt, wo ich es leid war, mich immer wieder erklären zu müssen.
Ich wollte aber auch nicht weiter alles in mich reinfressen. Also fing ich irgendwann damit an, mich von solchen Leuten endgültig zu distanzieren. Bei einigen war es sicherlich die beste Entscheidung. Anderen wiederum habe ich vermutlich Unrecht getan.
Aber das Wichtigste: Mir ging es gut damit. Und nur das zählt.

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Ich glaube das hängt sehr stark von der Ausprägung ab und von den Verhältnissen zueinander. Ich war mal in einer Beziehung mit einer depressiven Person, die sich zwar die Depression eingestanden hat, aber nichts daran machen wollte (“mir kann eh niemand helfen”). Es hatte aber so massive Auswirkungen auf uns als Familie, dass letztendlich nur die Trennung in Frage kam. Am Anfang war es nur Unlust auf alles… also gemeinsame Akitivitäten gleich welcher Art, später kam dann noch emotionale Erpressung dazu, wenn wir anderen dann eben allein etwas unternehmen wollten (“jetzt werde ich schon wieder alleine gelassen”). Dazu noch diverse Zwangsstörungen, die immer krasser wurden. Ihm ging es nur gut, wenn wir als Familie de fakto isoliert vor allem anderen waren. (Raus war eh böse, abgesehen von notwendigen Besorgungen und Besuch war auch böse, weil dann ja Dreck reinkommt). Das war eine sehr schwierige Situation, für alle direkt Beteiligten, nicht nur für die depressive Person. Und letztendlich war es auch nicht mehr tragbar für uns, auch wenn es mir sehr leid tat. Er kam auch gar nicht mehr aus dem Tief raus und es hielt über einen sehr langen Zeitraum konstant an bzw wurde halt kontinuierlich schlimmer.

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@Dory1703 kannst mir gerne PM schreiben vielleicht kann mein Mann dir weiter helfen der arbeitet bei der Agentur für Arbeit

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Oh @Dory1703 ich drücke dir die Daumen, dass es klappt.

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Danke.

Wie wäre es mit einem Sonnenschirm mit Schirmständer. Dann denken zwar alle, dass Du einen Riss in der Schüssel hättest … :smile:

Auf jeden Fall.

Ich habe mich zwar nicht in einer Beziehung befunden, aber in einer engen Freundschaft, die mir letztendlich mehr geschadet hat, als dass sie mir gut tat. Diese Person war sich der Krankheit voll bewusst (und hat sogar Hilfe in Anspruch genommen), aber ich merkte, dass mich die Freundschaft zu dieser Person selbst immer mehr runterzog und isolierte.

Und wenn wie bei Dir, also bei der Person, noch Zwangsstörungen hinzukommen, dann muss man irgendwann den Absprung wagen, bevor man selbst (noch weiter) in den Strudel gerät.

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Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich telefonieren hasse! Im Job während der Arbeit ist es was anderes als privat zu Hause. Ich mag auch mit Freundinnen nicht stundenlang am Telefon quatschen - da treffen ich mich lieber mit denen direkt und telefoniere nur bei ganz dringend Sachen.
Hat sicherlich auch was mit meinem Gehör zu tun und dass ich nicht mehr so gut höre, geschweige denn am Telefon mit Nebengeräuschen. :roll_eyes:
Und was mache ich als erwachsene Frau, wenn eine unbekannte Nummer anruft? Nicht drangehen und erst die Nummer googeln und dann den Mann um Rückruf bitten. :see_no_evil::face_with_peeking_eye::joy:
Mein Telefon sortiert ja schon gut die Spam-Anrufe raus, somit werde ich immer sehr stutzig, wenn eine Nummer durchkommt… gerade auch wenn sie aus der gleichen Stadt oder Umgebung ist.

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Oh ja, auch ich hasse telefonieren! Beruflich muss ich das manchmal aber doch, das geht dann aber meistens, weil dann will ich ja was bestimmtes und die Gespräche sind meistens kurz. Aber ich hasse es angerufen zu werden, das ist meist nix gutes… Noch schlimmer finde ich aber Sprachnachrichten per Whatsapp, die höre ich oft gar nicht ab sondern schreibe zurück ob es was wichtiges ist :smiley:

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Ich mag auch nicht gerne telefonieren außer mit meinem besten Freund.
Sprachnachrichten bei WhatsApp hingegen finde ich super und nutze sie viel

ich hasse es auch. Aber wie bei dir, nur privat. Mein Job bestand quasi nur aus Telefonieren. Sprachnachrichten finde ich auch furchtbar.