Das Fieberzäpfchen/Fiebersaft-Ding ist leider so alltäglich in Kindertageseinrichtungen. Und das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten…
Morgens werden die Kids abgegeben und 3 Stunden später fiebern sie und hängen durch. Wenn ich dann die Eltern anrufe und sage, dass sie ihr Kind abholen sollen, dann tun viele immer so überrascht…
Meist erzählt das Kind dir dann auch, dass es in der Nacht schon krank war und Fiebersaft bekommen hat. Dann werde ich, auch nach nun bereits über 15 Jahren im Beruf, immer sauer. Man tut seinem Kind keinen Gefallen, wenn es in die KiTa gegeben wird, wenn es krank ist!
Darüber hinaus kann es andere anstecken und wehe die Erzieher melden sich krank und es werden Gruppen geschlossen, dann meckern die Eltern wieder, weil sie ihr Kind nicht in die Betreuung geben können. Irgendwie ein Teufelskreis und ätzend.
Bei dem Thema Corona bin ich persönlich auch noch eher dafür zu testen. Ich arbeite nun seit wenigen Wochen in einer Betriebskita eines Krankenhauses und wir sind verpflichtet bei Symptomen zu testen oder überhaupt bei Krankheiten krank zu melden, denn wir betreuen überwiegend Kinder vom Krankenhauspersonal und Verbreitung soll vorgebeugt werden, so dass sich das bestenfalls nicht ins Krankenhaus auf die Stationen weiterschleppt. Wenn wir einen positiven Schnelltest haben, müssen wir sogar selbst einen PCR an uns durchführen und den ins Labor geben, was aber eher dem dient, um zu klären, ob Corona durch den Beruf gekommen ist und als Berufskrankheit dann zu behandeln ist.
In der Praxis hatte ich es nun leider auch schon, dass eine Mutter positiv war und ihr Kind in die KiTa gegeben hat. Darf sie zwar, aber stinksauer dann darüber sein, dass die KiTa schließen musste, weil alle Mitarbeiterinnen 3 Tage später Corona positiv waren😅
Ich sehe auch, dass die Pandemie, sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen, Defizite und teils psychische Probleme verursacht hat. Es war für alle anders prägend und hat meiner Meinung mit jedem etwas gemacht. In mir steckt aber auch so viel (nennen wir es Optimismus? Vertrauen?), dass alle, trotz diesen Erfahrungen, ihren Weg gehen werden.
Ich, in meiner Rolle als Erzieherin, habe die gesamte Pandemie über versucht bestmöglich als Unterstützung für die Kinder zu agieren. Wir haben besonders viel darüber kommuniziert, wie es jedem (mental) geht und haben jedem Gefühl Raum gelassen und besonders in Balance zu finden zu der Angst, Wut und Ohnmacht, die die Pandemie ausgelöst hat, indem wir Singen, Tanzen und von einer wieder besseren Zeit träumen.
Das wir mittlerweile wieder ohne Mundschutz mit dem Kindern arbeiten ist auch von Vorteil für die Sprachentwicklung, aber wir werden noch eine ganze Weile brauchen, diese Zeit von 2019 bis heute sacken zu lassen.
Puh, ich schreib hier ja eher selten was, aber heute war Output angesagt:sweat_smile:
Der krasse Dauerregen über diesem Kiel lässt langsam nach und ich hoffe auf einen schöneren Sonntag morgen☀️
Euch allen noch ein schönes Wochenende und allen Kranken gute Besserung und die, die gedrückte Daumen brauchen, drücke ich die Daumen