[TALK] Quasseln (Part 4)

OH je, fühl dich gedrückt!

Ich kann mir gut vorstellen, wie belastend das für dich ist. Wegen Trennung von Eltern kann ich nichts sagen, aber mit der Pflege eines Angehörigen kenne ich mich aus. Respekt, dass dein Opa das immer noch machen möchte. Ich habe meinen Vater “nur” gut 2 Monate pflegen müssen. Allerdings entwickelte er sich in dieser Zeit von er kann noch vieles selber machen bis komplett bettlägerig. Im Kopf war er aber immer noch voll dabei und wollte patu keine andere Hilfe. Dazu wurde er dann immer grelliger (so kannte ich ihn vorher gar nicht) und total ich bezogen (sonst hat er sich selber immer hinten angestellt und nie etwas gefordert). Das ist nicht nur körperlich eine Belastung sondern auch Psychisch. Wenn dann noch Demenz im Spiel ist - das kann ich mich gar nicht vorstellen wie belastend das sein muss.

Andererseits kann ich aber auch nur sagen: Sei froh, dass du dich über Familie noch aufregen kannst. Auch wenn das nur ein schwacher Trost ist. Ich habe an Familie nur noch meinen Bruder und sehr sporadisch Kontakt zu meiner Tante (angeheiratet) und meinem Cousin. Würde mich da gerne mal wieder mehr auch über andere Familienmitglieder aufregen :slight_smile:

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Fühl dich gedrückt! :hugs: Ich kann dir gut nachfühlen, wie das für dich ist. Wir haben hier mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, nur dass wir jedesmal noch 200km (Schwiemu) bzw. 350km (meine Eltern) fahren müssen. In beiden Fällen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu Hause nicht mehr geht, aber sie wollen es halt nicht einsehen. :roll_eyes: Und auch die Gesprächsthemen sind nichts für schwache Nerven…

Ich hoffe, du hast heute einen schöneren Tag! :blush:

:green_heart: :fox_face:

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@AnKaBeGu Das war alles sehr viel für einen Tag / ein paar Stunden.

Zusammenfassung

Deine Eltern würde ich einfach reden lassen. Ich habe das nun schon so oft erlebt, wenn es irgendwo eine Trennung gab, dass bei anderen in der Familie Dinge wie eigene Eheprobleme wieder hochkamen. Und scheinbar ist es ja nie wirklich ausdiskutiert worden. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit. Der Satz, den Deine Mutter losgelassen hat, klingt hart. Ja. Aber das musste offenbar raus. Ich würde da erstmal nichts drauf geben.
Ich teile übrigens eurer beider Meinung. Also, dass man sich oft zu schnell trennt und manchmal einfach zu lange zusammenbleibt bzw. nicht zeitig genug miteinander redet. Meine Eltern sind ein Beispiel für Letzteres. Das ging soweit, dass mein Vater für mich immer der Böse, die treibende Kraft beim häuslichen “Terror” (damals wusste ich nicht, dass das ganz anders aussieht) war. Erst nachdem meine Mutter gestorben war, sah ich, dass das alles wohl ganz anders war. Seitdem war und bin ich überzeugt, dass sie hier rechtzeitig die Notbremse hätten ziehen müssen, auch zum Wohle des Kindes (mir).
Andererseits erlebe ich seit Jahren, eigentlich Jahrzehnten, im Freundeskreis, aber auch in der Verwandtschaft, dass sich oft wegen Nichtigkeiten getrennt und gar nicht erst versucht wird, die Beziehung zu retten. Beispiel die Cousine meines Mannes, die sich nach rund 10 Jahren von ihrem Mann getrennt hat, weil er sich verändert hätte. Mit ihm reden wollte sie nicht, weil das müsse er ja schließlich selbst merken, was soll sie da sagen. Nö, lieber gleich die Scheidung einreichen.
Oder Freunde von uns. Bei jeder Kleinigkeit wird mit Scheidung gedroht. Inzwischen sind sie schon soweit, dass dann einer eine Zeit lang auszieht. Reden über die Probleme - Fehlanzeige.
Ich beziehe mich hier nur auf die Aussage Deiner Mutter, keine Ahnung, was auf Deinen Bruder zutrifft.

Mit Deinen Großeltern ist ein echtes Problem, was ich leider auch kenne. Einzig (von insgesamt vier Leuten, wo es insbesondere auch für die Angehörigen nötig gewesen wäre) meine Tante konnte dauerhaft ins Pflegeheim eingewiesen werden. Jedoch lag hier neben einer Selbst- auch eine Fremdgefährdung vor (der Klassiker: Herd/Feuer). Da erreichte mein Cousin via Amtsarzt etwas. Mein Vater wäre auch niemals ins Pflegeheim gegangen, obwohl ich Vollzeitpflege nie hätte leisten können. Ihm war es jedoch vergönnt, bis zum letzten Atemzug geistig komplett fit und körperlich ausreichend fit zu sein. Aber ansonsten kann man nur versuchen, immer wieder sanft, aber bestimmt das Thema zur Sprache zu bringen. Würde sich Dein Opa denn auf 24h-Pflege (Zuhause) einlassen? Das ist zwar ein langwieriger und steiniger Weg, aber eine echte Erleichterung.


@friesendeern Schön, dass es Dir soweit gut geht.
Ich lag leider auch immer mit enthusiastischen Holzfällern auf einem Zimmer. Der Super-GAU war eine alte Dame, die ab 19:00 Uhr absolute Ruhe verlangt hat, die ganze Nacht durchschnarchte (man hörte sie bis ins Schwesternzimmer) und ab 4:00 Uhr morgens hellwach war und Radau machte. Nach der zweiten Nacht haben wir anderen (wir waren insgesamt zu Dritt im Zimmer) einen Aufstand gebaut. Meine andere Zimmergenossin drohte damit, dass sie sie sonst bei Nacht und Nebel raus auf die Terrasse schiebt und die Tür zuschliesst! Was letztendlich das Ausschlaggebende war, weiß ich nicht, aber tatsächlich bekamen wir dann ein anderes Zimmer.

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Lieben Dank für Eure mitfühlenden Worte

Zusammenfassung

Ich gehe davon aus, dass der Verlust von 2 ungeborenen Kindern und der unterschiedliche Umgang damit der Grundauslöser für die aktuelle Trennung ist. Mein Bruder ist zwar immer sofort für jeden da, geht aber zu leicht mit schwierigen Themen um. Er hat mir gegenüber mal erwähnt, dass er froh ist, dass die letzte Schwangerschaft mit Zwillingen nur ein Baby in die Familie brachte, obwohl es anfangs Zwillinge waren. Die Kleine ist jetzt 2 1/2. Wenn er seiner Frau gegenüber etwas in der Art hat fallen lassen, könnte ich einen tiefen seelischen Bruch nachvollziehen :frowning:

Ja, ich finde auch, dass manche zu leicht und schnell aufgeben und nicht alles geben, um wieder zusammenzufinden aber ich habe leider so oft das Gegenteil - krampfhaftes Festhalten - beobachtet, dass ich inzwischen für aller Seelenheil - insbesondere wenn Kinder involviert sind - für eine sehr bedachte aber rechtzeitige Trennung bin, bevor böses Blut auch gegenüber eigentlich mehr oder minder unbeteiligten Anderen fließt. Aber vorher muss halt auch versucht werden, miteinander zu reden und wieder auf ein Level zu kommen.

Mein Bruder und seine Frau bilden jetzt einen Nästchen-Haushalt. Es gibt keinen Streit. Sie hat sich eine kleine Wohnung genommen, in die sie immer im wöchentlichen Wechsel zieht. Mein Bruder nimmt vorerst das Gästezimmer meiner Eltern in Beschlag. So bleiben die Kinder immer im gewohnten Zuhause und die Eltern wechseln sich dort gegenseitig ab. Wie lange das auf Dauer gut geht, kann man nicht sagen. Auch die Mehrfachbelastungen, gerade bei den steigenden Energiepreisen, sind schon enorm. Ein großes Haus und 1 oder 2 Wohnungen parallel sind echt zu viel :(. Aber das ist unser Elternhaus und mein Bruder will das um Biegen und Brechen halten, weil er dort aufgewachsen ist.

Wir versuchen auch seit einigen Monaten meinen Opa zu überzeugen, dass Oma ins Pflegeheim muss. Den Herd mit nem leeren Topf drauf hat sie auch schon mal angestellt, da ging der Rauchmelder rechtzeitig los, sodass nichts passiert ist, außer dass der Topf hinüber war. Er ist auch nach solchen Zwischenfällen wie gestern immer unserer Meinung - aber wenn ich ihn jetzt anrufen würde, sähe das vermutlich wieder anders aus. Neulich zeigte er mir einen Zeitungsartikel über Pflegeheime, da kam sie - hellwach - ins Zimmer und fragte, ob er sie abschieben wolle… Sie macht ihm damit versehentlich diesen Schritt noch schwieriger… Aber wir müssen da ran. Anfang Oktober hat er eine Augen-OP und da muss sie in die Kurzzeitpflege, dann können wir schon mal üben, wie beide damit klarkommen - aber wesentlich länger schaue ich mir das nicht mehr an, spätestens zum neuen Jahr muss die Lösung da sein. Über eine 24h-Pflege haben wir auch schon nachgedacht aber die Wohnung, die sie in Berlin genommen haben, ist zu klein für eine 3. Person… Das passt leider nicht zusammen…

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Ohje, das sind ja echt schwere Themen. Viel kann ich dazu nicht beitragen… aber @AnKaBeGu wie wäre es mit einem gemeinsamen Platz im betreuten Wohnen für Oma und Opa? Oft hindert ja die Angst vor der Trennung am Gang ins Heim.

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Ja, das finde ich auch gut. Die Eltern meiner Freundin haben jetzt gemeinsam eine Seniorenunterkunft. Er ist schlecht zu fuß und sie fühlt sich sichere, ihn dort zu wissen, weil professionelle Hilfe in der Nähe ist. Aber sie sind eben zusammen dort. Im Raum Freiburg kostet das bisher ohne Pflege gerade mal 900€ im Monat. Hier in Frankfurt wäre das deutlich teurer. Meine Mutter verweigert ja auch den Umzug in die Seniorenunterkunft (nicht Pflegeheim). ich habe ihr deshalb klar gemacht, sowie mein Sohn mit der Schule fertig ist (in 2 Jahren), suche ich eine neue Unterkunft für uns.
Meine Mutter kann zwar noch viel ist aber sehr schlecht zu Fuß, stürzte schon mehrmals und hatte auch schon mal einen leichten Schlaganfall. Also wohnen wir mit ihr im täglichen Not-Standby. Seit 12 Jahren. Und länger als 2 Jahre will ich das nicht mehr machen. Es wird ja schlechter statt besser.
Wenn wir nicht mehr im haus auf ständigen Zuruf sind, wird sie vielleicht einsehen, dass es allein nicht so toll ist.
Pflegestufe 2 hat sie ja endlich (habe ich mich gekümmert) und so kommen täglich Pfleger - aber nur 20 Minuten - zum waschen und anziehen. Den Rest versucht sie noch selbst zu machen, kann aber nicht aus dem haus oder einkaufen etc.
Alles nicht so einfach.

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Ich melde mich auch mal kurz… ich bin ganz froh, dass meine Oma mit 86 noch so fit ist, dass sie in ihrer Wohnung bleiben kann. Wir kochen für sie, es kommt jemand zum putzen und wir schauen natürlich nach ihr. Aber natürlich kann sich das auch sehr schnell ändern.

Meine Ohrenschmerzen werden gerade besser, mein Trommelfell ist nämlich geplatzt.

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Danke für den Hinweis @smiling_star & @teamug Ich habe meiner Mutter vorhin mal den Vorschlag mit betreutem Wohnen unterbreitet - darüber habe zumindest ich seit ihrem Umzug nach Berlin nicht nachgedacht.

Allerdings ist meinem Opa immer alles, was meine Oma anstellt - viel - sehr peinlich und er entschuldigt sich bei allen immer 100.000x. Meine Mutter befürchtet, dass das Beisammensein zwar sein schlechtes Gewissen mindern würde indes aber seine persönliche Etikette belasten würde und er permanent um andere Leute bemüht wäre und zu viel Anstrengung bedeutet. Sie denkt, dass eine Trennung der beiden besser wäre - aber so, dass sie dennoch recht nah beieinander sind. nur 1 km von der Wohnung meiner Großeltern entfernt ist ein Pflegeheim, was tatsächlich einen sehr guten Ruf hat. Dort geben wir morgen eine Anmeldung ab, selbst wenn mein Opa sich ziert. Oma hat gerade Pflegestufe 3 zugesprochen bekommen mit dem Hinweis, dass sie schon arg an der 4 kratzt…

Eine Großtante von mir lebte bis vor wenigen Jahren in so einer betreuten Wohnanlage. Sie hatte eine Wohnküche und ein Schlafzimmer und fühlte sich echt wohl dort. Wenn sie Hilfe brauchte, war sofort jemand zur Stelle. Pflege brauchte sie zum Glück erst sehr spät…

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Fühl dich mal aus der Ferne umarmt.

Und ja, ich kann deine Gedankengänge vol nachvollziehen.

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@AnKaBeGu halt die Ohren steif und fühle dich lieb gedrückt.

@Angelthecat meine Ex-Nachbarin hat man bestimmt auch bis ins Stationszimmer gehört, das liegt genau gegenüber. Sie wurde heute entlassen. Ich befürchte allerdings, dass ihre Nachfolgerin nicht viel besser ist. Im Moment rennt sie alle 45 min zur Toilette, hoffentlich ist das heute Nacht nicht auch der Fall :see_no_evil:
Bin auf jeden Fall froh, wenn ich hier wieder draußen bin. Nur noch eine Nacht …

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Oh bei uns auf der Arbeit scheint der Babyboom ausgebrochen zu sein.

Ein Kollege wird im Dezember Vater und gerade habe ich von einem anderen Kollegen erfahren, dass er im Januar Vater wird.

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Kannst du mit dem schnarchen nicht mithalten? :wink:
Gute Genesung weiterhin

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Ein Wettschnarchen? Ich glaube, dann wird die nächste Spritze keine Thrombosespritze sein. :grimacing:

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Aber bitte für meine Bettnachbarin :smiling_imp:

Und wenn dann um 22 Uhr der Arzt im Zimmer steht und einen wieder weckt, bekommt er auch so einen Pieks … :smiling_imp:

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Wir hatten bei meiner Oma zwischenzeitlich mal eine “24h-Pflege”. Also meine Oma war soweit eigentlich noch fit, aber halt ein bisschen schusselig. Und sie hat alleine kaum was gegessen und fast nix getrunken. Und putzen und waschen klappte halt auch nicht mehr. Also hatten wir zwei Polinnen, die sich alle 6 oder 8 Wochen abgewechselt haben, und im alten Kinderzimmer gewohnt haben. Die haben dann darauf geachtet, dass meine Oma jede Stunde ein Glas getrunken hat (worüber sich meine Oma tierisch aufgeregt hat), den Haushalt gemacht haben und mit meiner Oma zum einkaufen gelaufen sind. Da meine Oma nicht pflegebedürftig war, konnten die natürlich auch tagsüber mal ein, zwei oder drei Stündchen alleine weg. Deshalb also nicht wirklich 24h-Pflege.

Meine andere Oma war nach einem Treppensturz mit Hirnblutung Schwerstpflegefall. Wenn es nach meinem Opa gegangen wäre, dann wäre sie auch nach Hause gekommen, aber wir haben das damals direkt über ein Pflegeheim gemacht, weil da wirklich professionelle 24h-Pflege erforderlich war. Mein Opa hätte damals dort in ein separates Zimmer einziehen können, das wollte er aber nicht. Meine Mutter und meine Tante haben sich dann täglich mit Fahren abgewechselt.

Nach dem Tod meiner Oma war ist mein Opa gestürzt und nach dem Krankenhausaufenthalt wollten wir ihn in Kurzzeitpflege in unserem Heimatort unterbringen. Die hatten damals aber keine Kurzzeitpflege frei, nur normale Zimmer, die aber monatlich kündbar waren. Also hatten wir ihn da untergebracht. Und nach ein paar Wochen meinte er dann, wir sollen bei ihm Müllabfuhr, Telefon, Zeitung usw abbestellen, er wolle dort bleiben. Ehrlich gesagt hatten wir da gerade im Familienkreis darüber diskutiert, wie wir ihn überzeugen können, dort zu bleiben und nicht wieder alleine nach Hause zu gehen :see_no_evil: :woman_shrugging: :joy: Ich glaube, ihm hat das dann doch ganz gut gefallen, dass er da den ganzen Tag Leute um sich hatte, mit denen er sich unterhalten konnte über “die guten alten Zeiten”. Das ist aber echt schweineteuer…

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Im Jahr 2011 musste ich meine Mutter auch in einem Hein unterbringen. Zuerst in der Kurzzeitpflege direkt vom Krankenhaus aus und dann permanent. Anfänglich gab es viele Diskussionen. Aber dann stellte meine Mutter fest, dass sie den idealen Platz gefunden hatte. Als Tochter eines kaiserlichen Marineoffiziers hat sie es einfach genossen, das die Dinge für sie erledigt wurden wenn sie den “Auftrag” dazu erteilte. :grinning: (Das arme Pflegepersonal).

Ein paar Jahre später rutschte sie dann in die Schwerstdemenz ab und da war es gut dass man wusste, dass sie gut aufgehoben war.

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Ganz schön schwere Themen hier heute. Nach dem Tod meines Opas hatte meine Oma einen Unfall und musste ins KH, von da ist sie dann in Kurzzeitpflege, allerdings waren wir in der Familie uns da schon einig, dass sie allein nicht mehr klar kommt. Und so haben wir die Kurzzeitpflege in einen Dauerplatz umgewandelt. Anfangs wollte sie noch zurück, aber das war schnell vorbei. Sie ist so aufgeblüht und wirkt so glücklich, wie nie zuvor in ihrem Leben. Sie nimmt an allen Aktivitäten teil und ist dauernd am Lächeln und Lachen. Inzwischen kann sie nur leider nicht mehr wirklich sprechen (starke Demenz).

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Guten Morgen :slight_smile:
Ich hatte gestern meine erste Nacht auf der Intensivstation und bin noch ziemlich bräsig. Der Wechsel von Früh- auf Nacht macht mich ganz schön raschig. Zum Glück war es eine ruhige Nacht und den Patienten geht es soweit gut.
Der Mond war heute besonders schön! Er sah so aus, als ob da einer sitzt und hinunterschaut. Es war schön, in der Pause ein bisschen die Sterne anschauen zu können! Ich hoffe, dafür habe ich heute wieder Zeit. Noch zwei Nächte und dann habe ich auch endlich mal wieder zwei Tage am Stück frei :partying_face:

Zum Thema stationäre Langzeitpflege:
Als ich im Pflegeheim war, gab es eine demente Bewohnerin, die wohl früher mal Krankenschwester war. Wir haben sie morgens immer mit auf die Runde genommen um den Pflegewagen zu schieben, das hat erstaunlich gut funktioniert. Nur Süßigkeiten musste man von ihr fern halten, wenn irgendwer etwas geschenkt bekam hat sie es gerne stiebitzt :smiley: Das kommt davon, wenn man den Schwestern immer Merci schenkt :joy:
Bei schwereren Graden der Demenz ist sowas alles natürlich nicht mehr möglich. Für die Angehörigen ist das besonders schwer. Es gab bei uns eine Bewohnerin, deren Mann jeden Mittag kam und ihr das Essen angereicht hat. 7 Tage die Woche, das ganze Jahr über. Das hat mich sehr gerührt!

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Meine Mum ist 85 und noch recht fit. Sie kocht noch selber, räumt die Wohnung auf, saugt Staub, wäscht ab (wenn das nicht gerade der Geschirrspüler erledigt) etc. Wenn es gar nicht anders geht, dann geht sie selber einkaufen. Ansonsten besorgt ein Nachbar für sie die Einkäufe.
Sie bringt noch die Mülleimer an die Straße und macht ab und zu etwas im Garten. Sie wäscht noch die Wäsche selber, bezieht das Bett, bügelt etc. Kurz: sie ist noch gut in Schuß.

Natürlich mag sie das alles nicht mehr so gerne machen, aber es muss ja getan werden, wie sie immer sagt. Langes Arbeiten am Stück kann sie nicht mehr und sie muss sich zwischendurch immer mal wieder ausruhen und sie sitzt lieber in ihrem Sessel im Wohnzimmer anstatt nach draußen zu gehen.

Richtig lustig ist es mit ihrem Laptop und Smartphone. Sie traut sich nicht mit ihrem Laptop ins Internet zu gehen, weil sie Angst hat, dass sie dort falsche Sachen anklicken könnte. Sie ist der Meinung, dass sie nur mit Mausklicks ein Abo abschließt oder sonst etwas macht, was sie Geld kostet. Da kann man ihr hundertmal sagen, dass die Gegenseite zumindest ihre Kontoverbindung kennen muss, um etwas abbuchen zu können, das nützt nichts.
Die Telekom bucht per Dauerauftrag die monatlichen Rechnungen ab. Diese Rechnungen bekommt meine Mum über die Telekom via Mail zugeschickt. Und in der Rechnung steht der Satz, dass die Telekom den Rechnungsbetrag von ihrem Konto abbucht - und dahinter steht die verschlüsselte Kontoverbindung.
Meine Mum ist der Auffassung, wenn ihre Kontoverbindung in ihrer Mail von der Telekom steht, dann ist die Kontoverbindung für alle einsehbar. Deswegen meint sie ja auch, dass sie Käufe durch Mausklicks tätigt, die sie gar nicht haben will und man dann das Geld von ihrem Konto abbuchen kann.
Also, Internet via Laptop gefällt ihr absolut nicht. Der Laptop ist nur in Betrieb, wenn ich mal zu Besuch bin.

Ganz anders sieht es aber mit ihrem Smartphone aus. Bei ihrem Smartphone hat sie keinerlei Berührungsängste mit dem Internet. Sie guckt sich Werbung an, sie guckt Videos auf Youtube etc. Sie weiß absolut nicht, wie das alles funktioniert, sie hat keine Ahnung von What’s App und weiß nicht, wie man Fotos macht - aber Spiele und Internet übers Smartphone, das ist voll ihr Ding.

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Das ist bei meinem Opa genau so! :wink: Sehr lustig.
Der Laptop ist dafür da, dass er mit seiner unruhigen Handschrift keine Briefe mehr schreiben muss sondern alles ordentlich aussieht. Aber wehe, ich gehe mal online, um einen Treiber oder ein Update herunterzuladen. Da könnte ja sonstwas passieren :wink: (Wobei er mir da grundsätzlich vertraut und niemanden anders da ranlassen würde…)

Aber auf dem Handy geht er ins Internet, findet sogar ganz prima YouTube-Videos, die er sucht (ich hab ihm mal erzählt, dass ich zum Aufbau seines Herrenhuther Sterns ein Video angeschaut habe). Er schreibt dann und wann was im Familien-WhatsApp-Chat (unter unterschreibt immer mit “der 0pa und die liebe 0ma” (also mit Nullen anstatt großen O’s) und schickt auch Fotos, die er selbst gemacht hat. Darauf bin ich echt stolz mit seinen 85 Jahren und freue mich immer wieder darüber :wink:

Meine Schwiegereltern (beide rund 70) können damit nichts anfangen. Die haben ein Festnetztelefon und immerhin jeder ein Handy zum Telefonieren. Und einen Windows 95-Rechner, den wir gemeinsam 1997 gekauft haben als sie noch auf Jobsuche war. Das Internet ist böse! :wink:

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