Ich stehe dem Tierschutz auch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Es gibt Tierheime und Organisationen, die echt fantastische Arbeit leisten, aber meiner Meinung nach auch leider sehr viele, von denen man das nicht behaupten kann. Und zwar in beide Richtungen. Hier haben wir ein Tierheim, denen einfach alles rotzegal ist. Von denen hab ich damals meine Katzen bekommen, angeblich ein untrennliches Pärchen. Nur, dass sie zu keinem einzigen Zeitpunkt auch nur einen Hauch von Notiz voneinander genommen zu haben schienen. Weder dort im Tierheim bei der Besichtigung, noch später bei mir zu Hause. Die Vermittlung war auch so “Joa, das sind die zwei, mehr zeig ich Ihnen gar nicht”, also von Tier kennenlernen und eine gute Wahl treffen war da nix. Um ehrlich zu sein hab ich die beiden dann auch zu 100% wegen der Katze genommen, die hat quasi mich adoptiert, nicht andersrum. Ich kam da in den Raum und Sally sofort so “OMG I LOVE YOU ” Da war eh alles klar. Dem Kater war es im Grunde egal, das Personal hat auch null Fragen gestellt. Theoretisch hätte ich die Katzen als leckeren Sonntagsbraten nehmen können und die hätten nicht gefragt. Fünf oder sechs (!!) Jahre später stand dann ein Opi vor der Tür. Er wäre Freiwilliger vom Tierheim und wolle nach den Katzen sehen. Zuerst wollte ich ihn gar nicht reinlassen. Hab ich dann aber doch und er meckerte nur rum vonwegen Wohnungshaltung wäre schlecht, “nur” Balkon und dann waren die Katzen auch noch getrennt! Ja, weil ich eine Zeit lang wegen einem Wasserschaden mit ihnen zu meiner Mutter ziehen musste und die beiden waren ja so unglaublich unzertrennlich, dass der Kater sich innerhalb weniger Tage total in meine Mutter verliebt hat und meine Katze am liebsten den gesamten Tag auf meiner Schulter direkt bei mir verbracht hätte und einen von beiden dann von der jeweiligen Bezugsperson zu trennen, DAS wäre Quälerei gewesen. Hatte er gar kein Verständnis für. Aber bei der Adoption nicht eine einzige Frage gestellt.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch ein Tierheim, das total übertreibt. Das sind dann so Geschichten wie bei bei @Amalaswintha mit der Hauptstraße. Die haben mich mal gefragt, ob ich denn über einen eigenen Rückzugsraum für die Katzen verfüge, also quasi ein Kinderzimmer für sie. Ähm…nein, und um ehrlich zu sein kann ich auch die Tage an der Hand abzählen, an denen eine sämtlicher Katzen, die ich je hatte, wirklich lang allein in einem anderen Raum gechillt hätte. Sie können ja allein ins Schlafzimmer, Bad, Diele…wo auch immer, wenn sie nicht im Wohnzimmer sitzen wollen, sie tun es halt nur nicht. Und ich bezweifle auch, dass das am Einrichtungsstil liegt, weil das Bett so viel katzenunfreundlicher ist als die Couch oder weil da keine tollen Poster von berühmten Katzen hängen. Man muss die Kirche manchmal auch einfach im Dorf lassen. Bei manchen Sachen, die sich vermeintliche Tierschützer so vorstellen verbauen sie dank viel zu hoher Hürden ihren Schützlingen eher den Weg in ein neues Heim.
Mit Anzeigen habe ich jetzt auch bisher nicht so schlechte Erfahrungen gemacht, wie der Ruf vermuten lassen würde. Natürlich muss man auch da genau hinschauen und auf Warnzeichen achten. Wie gesagt, ich werde immer eher hellhörig, wenn etwas zu clean und perfekt wirkt als wenn jemand einfach ehrlich ist. Nicht jeder, der ungewollten Haustiernachwuchs hat oder kein offizieller Züchter ist, meint es auch böse oder hat sonst irgendwelche dubiosen Absichten. Deswegen immer am besten nur Anzeigen aus der Nähe beachten und dann vor Ort selbst ein Bild machen.