Ja und wie so oft, meistens kommt es anders als man denkt. Unser Stadtrundgang ist ins sprichwörtliche Wasser gefallen. Das Wasser kam von oben. Trotzdem wollten wir Bulli einige Templiner Highlights nicht vorenthalten.
Hier sind wir am Ahorn Seehotel. Das größte Familienhotel Brandenburgs. Das Hotel hat über 700 Zimmer, wobei 409 vermietet werden. Naja, wem´s gefällt. Unsere Art Urlaub zu machen, ist das nicht.
Das ist der hoteleigene Strand am Lübbesee. Die Strandbar soll ja ganz fantastische Cocktails machen, war aber leider saisonbedingt noch geschlossen.
Das Historische Rathaus auf dem Marktplatz von Templin. Es beheimatet heute die Touristinformation und die Büroräume der Städtischen Marketinggesellschaft. Hier geht mein Mann jeden Tag zur Arbeit.
Alte Schwengelpumpe auf dem Templiner Marktplatz. Erst ab der 1921ziger Jahregab es in Templin eine Wasserversorgung durch das Wasserwerk. Es waren 420 Abnehmer vorhanden.
Bulli mit Blick auf das Berliner Tor. Das kleinste der drei in Backsteingotik erbauten Stadttore Templins.
Gleich neben dem Berliner Tor befindet sich das älteste Gebäude Templins - die Sankt Georgen-Kapelle. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und hat alle Kriege und fünf schwere Stadtbrände überstanden.
Auf dem Weg zum Eulenturm durchqueren wir die Rühlstraße. Ein sehr beliebtes Fotomotiv, da hier die ältesten noch erhaltenen Fachwerkhäuser der Stadt stehen.
Der Eulenturm wurde bereits im 14. Jahrhundert aus einem sogenannten Wiekhaus errichtet. Ursprünglich, um darin Schießpulver lagern zu können, später wurde er dann als Stadtgefängnis genutzt.
An jedem Stadttor gab es ein Akzisehaus. Hier wurden die Ein- und Ausfuhrzölle kassiert. Sehr zum Leidwesen vieler Templiner. Denn auch all jene, die ihre Kleingärten vor den Mauern der Stadt betrieben, mussten ihre Produkte bei Einfuhr verzollen.
Ebenso wie der Eulenturm wurde auch der Pulverturm aus einem Wiekhaus zum Lagern von Schießpulver errichtet.
Jetzt ist Bulli etwas durstig geworden. Leider hatte er an dieser ehemaligen Minol-Tankstelle kein Glück. Sie ist schon kurz vor der Wende still gelegt worden.
Als wir das Prenzlauer Tor, das heutige Museum für Stadtgeschichte noch einmal von der anderen Seite passiert haben, war Bulli richtig aufgeregt, denn er konnte seinem Freund Friedhelm noch einmal zuwinken. Da der Himmel aber immer dunkler wurde, die Wolken sich weiter zuzogen, musste es bei einem kurzen Winken bleiben.
Weiter ging es, die Seestraße hinunter zum Templiner Stadtsee. Hier befindet sich der Stadthafen, von dem man aus mit dem MS Uckermark eine wunderschöne Fünf-Seen-Rundfahrt erleben kann.
Gleich gegenüber entdeckte Bulli ein großes rotes Backsteingebäude. Wir erklärten ihm, dass es sich hierbei um die Templiner Goetheschule handelt, in der die ehemalige Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel viele Jahre die Schulbank gedrückt hat.
Gegenüber der Goetheschule befindet sich die Pionierbrücke. Dabei handelt es ich um eine lang gestreckte Fachwerkkonstruktion, die den Templiner Kanal überspannt. Sie wurde 1937 erbaut. Sie verbindet Ost- und Westteil der Stadt und ist Teil des Uckermärkischen Radrundweges.
Auf dem Weg zurück in die Innenstadt durchqueren wir das Schultor und stoßen direkt auf die Maria-Magdalenen-Kirche.
Sie ist die Hauptkirche der evangelischen Kirchgemeinde. 1735 brannte sie bis auf den Turmsockel und die Sakristei nieder. Ihr Wiederaufbau dauerte 14 Jahre. König Friedrich II. setzte es durch, dass die Kirche 1749 wieder eingeweiht werden konnte.
Leider wurde auch Templin von Bombenangriffen im 2. Weltkrieg nicht verschont. Am 06. März 1944 wurden mehrere Bomben über Templin abgeworfen. Zwar fiel der größte Teil der Bomben in den Templiner See, trotzdem starben 300 Menschen. Auch viele Gebäude in der Innenstadt wurden zerstört. Die nach dem Krieg im eintönigen DDR-Stil errichteten Wohnhäuser wurden vor wenigen Jahren mit Giebelmalereien aufgehübscht.
Morgen packt Bulli seine Koffer, freut sich schon auf seine nächsten Gastgeber und verlässt die achtgrößte Stadt Deutschlands (flächenmäßig ) mit einem lachenden und weinenden Scheinwerfer.
Tschüss Bulli! Es war eine schöne Zeit mit dir.