[LOTTERIE geschlossen] Heimat, was bedeutet das für euch, wo ist das für euch, wie wichtig ist Heimat?

Nach dem Motto nach der Lotte ist vor der Lotte möchte ich gleich eine neue starten, und es geht darum um das Thema Heimat.

Was bedeutet Heimat für euch? Wie wichtig ist es für euch? Kann man auch mehrere Orte als Heimat bezeichnen?

Mich würde interessieren, wie IHR darüber denkt, und ob ihr sehr heimatverbunden seit, vielleicht daher auch noch nie umgezogen seit, und so weiter. Lass Euren Gedanken einfach freien Lauf und erzählt zu dem Thema was euch wichtig ist bzw. gerade einfällt.

Ich selber bin im Jahre 2000 mit meinem Sohn von Rheinland-Pfalz nach Franken gezogen, aus privaten und beruflichen Gründen. Kaum zu glauben, dass es nun schon über 20 Jahre sind, und ich bereue es keinen Tag. Das Umland von Nürnberg ist meine 2. Heimat geworden, aber tief vom Herzen her bin und bleibe ich immer ein " echter Pelzer Bub " :blush: Ich verbinde Heimat vor allem mit den Erlebnissen und Erinnerungen an meine Kindheit auf dem Land, in einem kleinen Dorf mit weniger als 200 Einwohnern. Ein Paradies für ein Kind, mit Natur pur und allem was dazu gehört.

Ich habe dieses Mal drei Karten im Angebot, aus meiner Heimat, der schönen Pfalz :blush:
Die sind für “Eingeborene” sicherlich einfach, und für andere eine Herausforderung, aber sicherlich ein
großer Spaß für alle

Karte A

Karte B

Karte C

Die Regeln

Teilnahme nur für aktive Mitglieder der deutschen Community

Einfach durchnummerieren, das ist alles, und angeben welche Karte man möchte im Gewinnfall, oder aber keine, wenn es egal ist.

Die Lotterie läuft bis 10. Juli, dann werde ich den Gewinner verkünden.

Außerdem noch wichtig - es ist keine Kettenlotterie, der Gewinner muss also keine neue einstellen

Viel Spaß dabei und ich bin sehr neugierig auf eure Heimat-Geschichte(n)

Herzliche Grüße

steph66

4 Likes

#1 reiselustig
Meist gewinnt die 1 nicht, aber ich fange jetzt trotzdem mal an…

Heimat ist für mich schon der Ort meiner Kindheit, an den ich zufälligerweise auch zurückgekehrt bin . Gerade in den letzten Jahren, wo ich meine Tochter am selben Ort aufwachsen sehe, an dem ich Kind und Jugendliche war, habe ich ganz bewusst gespürt, wie besonders ich das finde, wie dadurch die Verbundenheit auch zu meinem Kind eine andere Qualität hat, wenn ähnliche Erfahrungen am selben Ort gemacht wurden. Vielleicht ist Heimat auch der Ort, an dem man sich nicht erklären muss.

Ich habe während meines Studiums vor knapp 30 Jahren auch mal ein Semester in Bath, England studiert - es waren nur so wenige Monate, aber danach war ich einige Jahre später noch ein paar Mal da und fühlte mich immer sofort wohl, weil ich den Ort so mag. Heimat wäre vielleicht zuviel gesagt, aber trotzdem ist es ein Stückchen so… ich hoffe immer, dass ich nochmal dorthin komme und wenn nur für einen halben Tag, um durch die Straßen zu bummeln und am Fluss zu sein :slight_smile:

Vielen Dank für diese interessante Lotterie, ich hoffe es gibt noch viele Antworten zu lesen :slight_smile:

4 Likes

#2 Kikidee wünscht sich Karte Nr. 2

Ich habe meine alte Heimat vor 25 Jahren verlassen (Ennepetal), aus Liebe bin ich zu meinem Mann hier nach Velbert gezogen, unser Sohn ist hier aufgewachsen.
Seit mein Vater 2016 gestorben ist und ich 2017 meine Mutter auch hier nach Velbert geholt habe, habe ich keinen Bezug mehr zu meiner alten Heimat.
Ich bin hier zu Hause, wo meine Familie wohnt, meine Freunde, lieb gewonnene Arbeitskollegen.

Als zweite Heimat würde ich aber mittlerweile mein Lieblingsreiseziel Lübecker Bucht bezeichnen, da fahre ich, wenn es geht, 2 - 3 x im Jahr hin und würde gerne, wenn ich in Rente gehe, dort hinziehen.

4 Likes

#3 @noname13

Meine Oma hat immer gesagt, ich hätte schon als kleines Kind gesagt, dass ich später mal weg will :woman_shrugging: :joy:

Fangen wir mal der Reihe nach an:
Ursprünglich bin ich aus der Vorderpfalz.

  1. Für die Ausbildung bin ich dann (2002?) in die Südpfalz gezogen, war aber jedes Wochenende zuhause bei meinen Eltern. Durch die Ausbildung und die Leute fühlte ich mich in der Südpfalz aber auch sehr wohl.
  2. Nach der Ausbildung bin ich vorübergehend wieder bei meinen Eltern eingezogen bis ich dann zum Studium nach Mainz gezogen bin (2004?). Dort fand ich alles doof, die Stadt, das Studium, die Wohnsituation.
  3. Nach nicht ganz einem Semester war ich daher dann auch schon wieder weg und bin nach Bingen gezogen zum Studium (2004). Dort fühlte ich mich pudelwohl, mochte auch die Umgebung usw. und war dann nicht mehr so oft bei meinen Eltern am Wochenende. (Den Umzug innerhalb Bingens spare ich mal aus…)
  4. Zum Praxissemester zog ich dann nach Trier (2007), wo ich mich auch super wohl fühlte zwischen Wald und Mosel. Manchmal sehne ich mich in die Ecke zurück.
  5. Für die Diplomarbeit bin ich dann wieder zurück zu meinen Eltern.
  6. Dann zog es mich der Arbeit wegen nach BaWü in eine ziemliche Einöde (2008). Dort bin ich irgendwie nie wirklich angekommen, weil ich mit den Leuten nicht warm wurde. Und irgendwann ging mir dann auch bei der Arbeit einiges gegen den Strich und dann habe ich recht schnell wieder die Flucht ergriffen.
  7. So bin ich dann in Bad Hersfeld gelandet (2012), wo ich mich wieder sehr wohl gefühlt habe. Und manchmal vermisse ich da auch die ein oder andere Ecke. Naja, irgendwann wurde aber die Arbeit echt nervig, also eigentlich weniger die Arbeit als vielmehr ein intriganter Kollege. Das wollte ich mir dann auf Dauer nicht antun, also habe ich mich nach was anderem umgesehen.
  8. Und so bin ich dann 2015 in Braunschweig gelandet. Und das obwohl ich nie in die Stadt wollte… 2018 bin ich dann innerhalb Braunschweig nochmal umgezogen von Miete in Eigentum, also könnte man meinen, ich bin jetzt vielleicht am Ende meiner Reise angekommen :woman_shrugging: Und das obwohl mir irgendwelche Vollpfosten hier das Auto geklaut haben :face_with_symbols_over_mouth: Ich fühle mich hier wohl und die Arbeit ist nie langweilig. Ich wohne total ruhig, bin aber mit der Tram in 15 Minuten in der Innenstadt. Und selbst wenn mich meine Arbeit mal irgendwann nach Hannover führt, würde ich wohl hier wohnen bleiben.

“Zuhause” ist für mich jetzt eindeutig Braunschweig. Mit dem Begriff “Heimat” verbinde ich tatsächlich nicht wirklich einen konkreten Ort. Durch Corona war ich jetzt auch nur noch sehr selten in der Vorderpfalz (dort wohnt quasi die komplette Familie) und dort bin ich mittlerweile eher fremd. Aus der Schulzeit habe ich dorthin nur noch wenig Kontakte, das hat sich mit den Jahren alles verlaufen und ich bin ja mittlerweile auch schon fast länger woanders als ich dort gewohnt habe. Momentan könnte ich mir null vorstellen wieder zurückzugehen.

Edit: Mein Bruder ist übrigens das komplette Gegenteil von mir. Der musste für seinen Techniker mal zwangsweise umziehen, kam dann aber wieder zurück zu meinen Eltern. Und baut nun direkt neben meinen Eltern…

3 Likes

#4
Karte C bitte :slight_smile:
Ich wohne schon mein Leben lang hier im Dorf, kann es mir kaum vorstellen woanders zu wohnen. Aber wenn mir jemand ein Haus am Meer schenken würde, könnte ich mich wohl überzeugen lassen. Ansonsten bleibe ich hier.

4 Likes

#5 Birgl

Als ich vor 37 Jahren meinen Mann kennen gelernt habe, bin ich aus meinem Heimat-Provinz-Städtchen ins noch kleinere Provinz-Kaff direkt nebenan gezogen. Weiter bin ich nicht gekommen :laughing:
Es gibt Gegenden in Deutschland die ich wesentlich schöner finde als meine hier, z.B. die Nordseeküste * schwärm*. Aber dennoch könnte ich mir nicht vorstellen hier weg zu gehen. Denn Heimat sind für mich vor allem die Menschen mit denen ich lebe: Familie, Freunde, Bekannte.Und mich jedes Mal ins Auto setzten und 300 km fahren wenn ich jemanden sehen will, ist echt nicht mein Ding. Ich bin halt `'ne sentimentale olle Kuh, die auch viele Orte hier mit schönen Erinnerungen verbindet, das möchte ich einfach nicht missen.
Aber ich muß sagen, daß ich Menschen bewundere, die öfter mal umziehen und neu durchstarten. Habe ich in meinem Freundeskreis auch zwei, die der Heimat den Rücken gekeht haben. Die eine über’n großen Teich und die andere nach GB wo sie auch keinen festen Wohnsitz hat, sondern mit dem Wohnwagen umherzieht. Wie gesagt bewundere ich das, weil die in ihrem Herzen ein ganzes Stück freier sind als ich :wink:

Danke für die interessante Lotterie!

Im Gewinnfall fände ich Karte B toll :smiley:

4 Likes

#6 @Ludek

Heimat ist für mich überall dort, wo mir alles, oder doch wenigstens vieles vertraut ist – Orte, Wege, Menschen, Sprache, Umgangsformen, Tier- und Pflanzenwelt, etc.

Daher auch können mehrere Orte Heimat sein, und fast jeder, denke ich, fasst den Begriff „Heimat“ mal weiter, mal enger. Mal sind die Leute aus dem Nachbarort „die bösen Fremden“, mal gehört auch dieser Ort zu unserer Heimat, weil er uns eben doch vertrauter ist als andere.

Ich selbst bin gleich mit zwei Heimaten aufgewachsen – in Hamburg, wo ich zur Schule ging, und auf der Insel Föhr, wo ich bei meinen Großeltern die Ferien verbrachte. Der Zivildienst verschlug mich dann nach Köln, wo ich lange genug blieb, um anzufangen, mit für norddeutsche Ohren merkwürdigem Akzent zu sprechen. Letztendlich aber landete ich in Warschau.

An allen vier Orten fühle ich mich nach wie vor zu Hause – weil ich auch immer mal wieder da war. Dabei habe ich Föhr und meine beiden Wahlheimatstädte sehr viel gründlicher erforscht, so dass es ausgerechnet in Hamburg sehr viel mehr Ecken gibt, die mir letztendlich doch fremd sind.

Auch auf Reisen fühle ich mich meist sehr schnell zu Hause, wo immer ich bin, und umso länger ich bleibe, desto mehr. Wenn ich also den Heimatbegriff weit fasse, dann würde ich alle Orte mit einschließen, die ich auf meinen Reisen näher kennengelernt habe.

Wichtig ist Heimat, denke ich, als eine Art „Rückzugsgebiet“. Bei aller Reiselust und Neugier, kann man nicht ständig „im Entdeckermodus“ leben…

Und Heimat kann natürlich auch aufhören, Heimat zu sein – wenn sie sich in unserer Abwesenheit bis zur Unkenntlichkeit verändert.

3 Likes

So definiert ist meine Heimat ausschließlich Nordfriesland - der einzige Landstrich auf dieser Welt, wo ich meinen Vornamen nicht dreimal buchstabieren muss :slight_smile:

6 Likes

#7 wurzelsofie

Danke für diese schöne Lotterie, die so passend kommt, war ich doch am Dienstag erst in Bonn im “Haus der Geschichte” in der Sonderausstellung “Heimat”. Diese Ausstellung ist übrigens sehr zu empfehlen, wie auch die Dauerausstellung zur deutschen Geschichte seit 1949.

Für mich ist “Heimat” sehr vielschichtig. Zuallererst ist es meine Geburtsstadt Regensburg, in der ich auch aufgewachsen bin. Wenn ich irgendwo ein Bild von der Steinernen Brücke sehe, wird mir einfach einfach warm ums Herz und ich bekomme einen leichten Anflug von Heimweh, obwohl ich schon seit 1997 nicht mehr dort wohne und auch zwischendrin immer mal weg war (Austauschjahr in USA und 2 Jahre Studium in England). Aber es sind auch Kindheitserinnerungen, der Dialekt, den ich selbst nicht mal wirklich spreche, bestimmte Gerichte, die nur dort so schmecken (außerhalb Bayerns gibt es einfach keine vernünftigen Brezen und das “l” gehört sowieso schon nicht hinein :wink: ). Ja, und auch das “sich nicht erklären müssen”. Hier in der Wetterau bin ich mittlerweile auch zu Hause und fühle mich wohl, aber ich werde mich nie als Hessin fühlen, dazu schlägt mein Herz doch zu bayerisch.

Was ich übrigens sehr interessant finde, ist, dass “Heimat” anscheinend ein sehr deutscher Begriff ist. Ich weiß nicht, wie es in anderen Sprachen aussieht, aber im Englischen gibt es dafür wohl nur “home”, was es meiner Meinung nach aber nicht wirklich trifft. Zuhause kann ich an vielen Orten sein, auch im Ausland, aber “Heimat” ist doch etwas ganz Spezielles, Einzigartiges.

Ein großartiges Thema, meine Freundin, mit der ich in der Ausstellund war, und ich haben uns hinterher auch noch lange darüber unterhalten!

:green_heart: :fox_face:

6 Likes

#8 @Kavaara
sehr interessante Frage. Als Heimat definiere ich einen größeren Raum als nur die Stadt in der ich aufgewachsen bin und in der ich lebe (Dresden). Heimat, das ist für mich vor allem die Sächsische Schweiz, die Berge, die Felsen und die Wälder, die Rapsfelder im Frühjahr. Ein gewisses Heimatgefühl habe ich auch im Osterzgebirge, vor allem im Winter. Heimat ist für mich auch ganz stark an den lokalen Dialekt geknüpft, der mir seit meiner Kindheit vertraut ist. (Sächsisch ist ja nicht gleich Sächsisch - Leipziger Sächsisch ist anders als Dresdner usw.)

Heimisch habe ich mich aber auch in Manchester gefühlt, ich spürte dort immer eine gewisse Mentalität, die mir irgendwie vertraut war. Lange waren daher sowohl Manchester als auch Dresden “zu Hause”. Im Vergleich dazu habe ich mich in Birmingham - wo ich immerhin ein halbes Jahr gelebt habe - nie zu Hause gefühlt. Im Gegenteil - dort hatte ich das einzige mal als Erwachsene Heimweh. Ich habe mich in Birmingham irgendwie auch nie sicher gefühlt, häufig mit mulmigen Gefühl durch die Straßen gegangen, vor allem Abends auf dem Heimweg. Mir ist es dort auch nicht gelungen, Anschluss an Einheimische zu finden, obwohl ich in einer WG gewohnt habe und viele Kollegen hatte.
In Manchester hatte ich nie Angst, auch nicht wenn ich nachts zu Fuß alleine unterwegs war.

Nicht zuletzt denke ich, dass man Heimat auch in Dingen, Menschen, Gerüchen und Klängen finden kann, vermutlich weil “Heimat” so etwas emotionales ist, das mit Erinnerungen und Prägungen zu tun hat.

4 Likes

#9 idus

Im Gewinnfall Karte C bitte :smiling_face_with_three_hearts::yum::+1:

Ich komme ursprünglich aus Hessen. Hin und wieder habe ich “Heimweh” und freue mich dann zurück in Hessen zu sein. Z.B. wohnt meine Mutter noch dort. :slightly_smiling_face: Wenn ich am Wochenende Zeit habe höre ich auch sehr gerne über das Digital Fernsehen den HR Hörfunk bzw. sehe mir auch gerne ausgewählte Sendungen im HR Fernsehen an. :smiley::+1:
Hier in Nordbaden fühle ich mich allgemein sehr wohl. :smiley::+1: Aber ich bleibe in Herzen Hessin. :heart::white_heart:

Dankeschön für die weitere tolle Lotte. :slightly_smiling_face::+1:

3 Likes

DfdL u Karte 1 bitte…

#10 ipuenktchen
Sprache ist Heimat, lernte ich mal durch das gleichnamige Buch!!!
Ich bin aus Hannover, habe mit 16 meinen Mann kennengelernt u mit 29 u einem Kind sind wir in seine Heimat übersiedelt… die nach 46 j auch meine Heimat ist. ABER… zu Hause ist mein kleines Deutschland, wir alle sprechen u leben nur Deutsch, Kinder, Enkelkinder…

5 Likes

#11 Bayrisches-Madl

Ich wuerde mich ueber Karte #1 sehr freuen.

Die Pfalz ist eine meiner Heimaten, daher freue ich mich ueber die Paelzer Dialekt-Karten. Beimir haben sich im Laufe der Jahre einige Regionen angesammelt, die meine Heimat sind: der Bayrische Wald, die Pfalz, Mainz, Reading (UK) …. neuerdings ist noch Bonn dazugekommen. Wenn alles laeuft wie geplant, war dies aber der letzte Umzug. All diesen Orten fuehle ich mich immer noch sehr nah und wenn ich wieder einmal im Lande bin, fuehlt es sich so an, als sei ich nie weg gewesen. Ausserdem ist da noch dieser kleine italienische Ort, in dem ich die meisten meiner Sommerferien, sowohl als Kind als auch als Erwachsene, verbracht habe, der zaehlt fuer mich auch irgendwie dazu.

Danke fuer die Lotterie

2 Likes

Wer noch mitmachen möchte, kann dies noch gerne tun, bis einschließlich Wochenende

#12 Aquavirus

Heimat ist für mich tatsächlich eher mit dem Gebiet verbunden in dem ich aufgewachsen bin. Allerdings hat es sich seit 1983 (meinem Geburtsjahr) sehr verändert, so dass ich ungefähr seit 2014 keinen großen Bezug mehr spüre.
Heimat war immer die Beständigkeit und wie eine Art Ruhepol. Mal abgesehen von so aufregenden Sachen wie der Wendezeit, das Bode-Hochwasser 1994 und die Landesgartenschau 2010 (die ich mit begleitet habe). Man hatte seinen groben Jahresablauf (z.B. Stadtfest, Rummel) und lebte mit der Gegend. Veränderungen wurden diskutiert und für gut/schlecht befunden. Man ist stolz auf die Errungenschaften (wenn es denn welche gibt). In der Heimat lebten Freunde und Bekannte. Familie war schon immer etwas weiter weg. Daher wurde auch mein Studienort Halle/Saale irgendwie zu einer zweiten Heimat. Vielleicht gerade weil ich dort mit meinen anderen Großeltern viel Zeit verbringen konnte.
Vielleicht kennt ihr das Gefühl ja - im Familienkreis an den Orten in denen die eigenen Eltern aufgewachsen waren zu sitzen oder den Orten in denen die Großeltern sich nach einem Umzug zu Hause fühlen? Wenn man weiß es könnten Freunde von ihnen vorbeikommen und es wird eine schöne Kaffeerunde.
Mittlerweile lebe ich seit 2010 in NRW und bin verheiratet mit einem NRWler. Da ich im Sauerland arbeite ist es eine große Umstellung gewesen und jetzt näher am Ruhrgebiet lebend ist es etwas besser geworden. Es wird nie wirklich meine Heimat werden, auch wenn ich mich so langsam richtig wohl fühle. Es stellt sich die Beständigkeit ein (man weiß wo was ist und lernt neue Freunde kennen).
Ich muss leider aber auch sagen, dass fern der (ursprünglichn) Heimat auch bedeutet zu erkennen wo Probleme/Fehler lagen/liegen und es manchmal nicht leicht ist anderen zu erklären wieso es so ist. Identifizieren kann ich mich mittlerweile in großen Teilen nicht mehr mit meiner Heimat, da sich zu viele Dinge zum negativen verändert haben und ein Großteil der Bevölkerung nicht mehr die Werte teilt, die ich vertrete. Leider überschattet dies auch meine positiven Erinnerungen und ich kann Teile meiner Heimat nicht besuchen ohne Magenschmerzen zu bekommen.

In kleinen Details (nur eine Auswahl):
Heimat ist für mich zum Geburtstag meiner Mutter aufs Stadtfest zu gehen, was beim Marktschreier zu kaufen und anschließend den Geburtstag beim Grillen mit Freunden und Bekannten zu feiern.
Heimat ist für mich der Ort an dem ich mit meinen Großeltern Tee trinken konnte und meine Cousine spontan vorbeikam.
Heimat ist für mich der Ort an dem ich als Kind mit meinen Freunden plus Hortnerin in der Ferienfreizeit zum Badesee ging, dort im Wasser gewesen bin bis die Lippen blau wurden und anschließend im Schneckentempo an den hohen Maisfeldern zurückgeschlichen bin.
Heimat war für mich verbunden mit meiner Vereinsarbeit, die mir Spaß gemacht hat und unseren Verein bekannter gemacht hat.

Danke für die Lotterie und für die Anregung sich mit der persönlichen Definition zu befassen. Als gebürtiger DDRler und späterer Sachsen-Anhalter (dem Bundesland mit der historisch gesehen meisten Fluktuation) ist Heimat für mich ein schwieriger Begriff. Aber zuhause auch…

4 Likes

Die Gewinnerin meiner Lotterie ist ermittelt

grafik

Herzlichen Glückwunsch @wurzelsofie

2 Likes

Vielen Dank an alle für die Teilnahme

Herzliche Grüße

Oh, dankeschön, ich freu mich! :partying_face:

:green_heart::fox_face:

2 Likes

wegen Inaktivität geschlossen