Davon gibt es immer wieder Kinder. Normalerweise kein Problem, schon nach wenigen Tagen in der ersten Klasse stelle ich jede Menge “Freiarbeitsmaterial” auf verschiedenen Niveaustufen zur Verfügung. Buchstaben- und Lesepuzzles verschiedenster Arten, Bausteine, Autos, Bücher, Material zur Wahrnehmungsschulung, Papier und Ausmalbilder - und meine Mathekollegin hat auch eine Ecke mit solchen Sachen. Normalerweise nutzen die Kinder das sehr dankbar. Da ich die Lese- und Bauecke aufgrund des erhöhten Platzbedarfs für Bestuhlung des Raumes mit Abstand zurückbauen musste und alle anderen Sachen nach jeder Benutzung desinfiziert werden müssen, ist noch das Papier und die Ausmalbilder geblieben. So traurig! Und die Kinder, die fertig sind, dürfen nichtmal anderen Kindern helfen. Mir tun die Kinder so leid. Ich habe schon versucht, Zusatz-Arbeitsblätter zur Verfügung zu stellen - aber so richtig singstiftend ist das auch nicht, nach beendeter Arbeit noch mehr Arbeitsblätter vorgelegt zu bekommen. Ein bisschen Abwechslung wäre schon nett. Lesen wäre natürlich eine Alternative - vielleicht schlage ich den Kindern, die nicht gerne malen vor, sich ein Buch mitzubringen (die Leseecke ist nicht zugänglich) - danke für die Inspiration, @anon89508662!
Niedersachsen hat die Präsenzpflicht zwar aufgehoben - aber nach einer Woche verpflichtendem Distanzlernen in der ersten Schulwoche im Januar (die ich sehr, sehr aufwändig begleitet habe, damit es irgendwie geht) wurde aus meiner Klasse nicht ein einziges Kind abgemeldet. Kein Wunder - das ist bestimmt keine Freude für die Familien. D.h. ich habe noch mehr als ausreichend Möglichkeiten mir Gedanken zu machen, womit ich die schnellen Kinder sinnvoll beschäftigen kann… Die Materialien (viele davon aus Karton, nicht laminiert) werde ich definitiv nicht nach jeder Benutzung feucht desinfizieren. Die Sachen sind zu 98% mein Privateigentum, die sollen bitteschön noch eine Weile halten…
Naja, wir machen jetzt eine Einführung in die Benutzung der Schulcomputer. Wir lernen uns einzuloggen, ohne geht’s nicht. Das ist lustig, selbst mit einer halben Klasse: 11 Erstklässler, die gerade die Hälfte des Alphabets kennen sich mit “Vorname.Nachname” (und ä=ae etc) und einem sicheren Passwort (lang, Groß- und Kleinbuchstaben und mindestens Ziffern) alleine zu betreuen, während sie das zum ersten Mal probieren Wenn man nicht schnell genug ist, schlägt der Bildschirmschoner zu und man darf von vorne beginnen. Also ist angesagt: “Wenn du nicht weiterkommst, musst du deine Maus ständig bewegen, während du auf Hilfe wartest.” Ach, herrlich - 11 Finger fast dauerhaft in der Luft, während 11 Hände parallel dazu panisch und schnell die Maus hin-und herschieben Nach 35 Minuten hatten sich immerhin alle, die ihr Passwort dabei hatten, einmal eingeloggt. Bin gespannt, wie es morgen weitergeht - da ist die andere Gruppe mit dem ersten Versuch dran. Wir machen das jetzt einfach jeden Tag eine Stunde, den Raum habe ich mir gebucht. Wenn sie’s einigermaßen können, kann ich mir ein paar einen Laptops (Akkus sind so gut wie schrott, es gibt nur eine Steckdose) in die Klasse stellen und die schnellen Kinder dann abwechselnd daran arbeiten lassen - die Tastaturen kann man ganz gut desinfizieren. Falls dann das WLAN funktioniert… Vielleicht setze ich die Kids lieber in den Gruppenraum nebenan - direkt unter den Access Point. An meinem Pult ist das mit dem WLAN schon Glückssache. Da wir aber keinerlei technisches Equipment haben, das Internet im Klassenraum wirklich notwendig macht, kann ich froh sein, dass es mittlerweile oft geht. (Smartboard - ein Traum. Beamer? Dokumentenkamera? Äh… das ist mir dann doch zu teuer, das privat anzuschaffen. Es lebe der Overheadprojektor und die Kreidetafel! Die ist seit ein paar Jahren wenigstens aus Metall, sodass Magnete daran haften…)