[TALK] Quasseln (Part 1)

Schlaft gut in die neue Woche. Gute Nacht!

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Gute Nacht @anon89508662 und alle anderen.

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Davon gibt es immer wieder Kinder. Normalerweise kein Problem, schon nach wenigen Tagen in der ersten Klasse stelle ich jede Menge “Freiarbeitsmaterial” auf verschiedenen Niveaustufen zur VerfĂŒgung. Buchstaben- und Lesepuzzles verschiedenster Arten, Bausteine, Autos, BĂŒcher, Material zur Wahrnehmungsschulung, Papier und Ausmalbilder - und meine Mathekollegin hat auch eine Ecke mit solchen Sachen. Normalerweise nutzen die Kinder das sehr dankbar. Da ich die Lese- und Bauecke aufgrund des erhöhten Platzbedarfs fĂŒr Bestuhlung des Raumes mit Abstand zurĂŒckbauen musste und alle anderen Sachen nach jeder Benutzung desinfiziert werden mĂŒssen, ist noch das Papier und die Ausmalbilder geblieben. So traurig! Und die Kinder, die fertig sind, dĂŒrfen nichtmal anderen Kindern helfen. Mir tun die Kinder so leid. Ich habe schon versucht, Zusatz-ArbeitsblĂ€tter zur VerfĂŒgung zu stellen - aber so richtig singstiftend ist das auch nicht, nach beendeter Arbeit noch mehr ArbeitsblĂ€tter vorgelegt zu bekommen. Ein bisschen Abwechslung wĂ€re schon nett. Lesen wĂ€re natĂŒrlich eine Alternative - vielleicht schlage ich den Kindern, die nicht gerne malen vor, sich ein Buch mitzubringen (die Leseecke ist nicht zugĂ€nglich) - danke fĂŒr die Inspiration, @anon89508662!

Niedersachsen hat die PrĂ€senzpflicht zwar aufgehoben - aber nach einer Woche verpflichtendem Distanzlernen in der ersten Schulwoche im Januar (die ich sehr, sehr aufwĂ€ndig begleitet habe, damit es irgendwie geht) wurde aus meiner Klasse nicht ein einziges Kind abgemeldet. Kein Wunder - das ist bestimmt keine Freude fĂŒr die Familien. D.h. ich habe noch mehr als ausreichend Möglichkeiten mir Gedanken zu machen, womit ich die schnellen Kinder sinnvoll beschĂ€ftigen kann
 Die Materialien (viele davon aus Karton, nicht laminiert) werde ich definitiv nicht nach jeder Benutzung feucht desinfizieren. Die Sachen sind zu 98% mein Privateigentum, die sollen bitteschön noch eine Weile halten

Naja, wir machen jetzt eine EinfĂŒhrung in die Benutzung der Schulcomputer. Wir lernen uns einzuloggen, ohne geht’s nicht. Das ist lustig, selbst mit einer halben Klasse: 11 ErstklĂ€ssler, die gerade die HĂ€lfte des Alphabets kennen sich mit “Vorname.Nachname” (und Ă€=ae etc) und einem sicheren Passwort (lang, Groß- und Kleinbuchstaben und mindestens Ziffern) alleine zu betreuen, wĂ€hrend sie das zum ersten Mal probieren :rofl: Wenn man nicht schnell genug ist, schlĂ€gt der Bildschirmschoner zu und man darf von vorne beginnen. Also ist angesagt: “Wenn du nicht weiterkommst, musst du deine Maus stĂ€ndig bewegen, wĂ€hrend du auf Hilfe wartest.” Ach, herrlich - 11 Finger fast dauerhaft in der Luft, wĂ€hrend 11 HĂ€nde parallel dazu panisch und schnell die Maus hin-und herschieben :rofl: Nach 35 Minuten hatten sich immerhin alle, die ihr Passwort dabei hatten, einmal eingeloggt. Bin gespannt, wie es morgen weitergeht - da ist die andere Gruppe mit dem ersten Versuch dran. Wir machen das jetzt einfach jeden Tag eine Stunde, den Raum habe ich mir gebucht. Wenn sie’s einigermaßen können, kann ich mir ein paar einen Laptops (Akkus sind so gut wie schrott, es gibt nur eine Steckdose) in die Klasse stellen und die schnellen Kinder dann abwechselnd daran arbeiten lassen - die Tastaturen kann man ganz gut desinfizieren. Falls dann das WLAN funktioniert
 Vielleicht setze ich die Kids lieber in den Gruppenraum nebenan - direkt unter den Access Point. An meinem Pult ist das mit dem WLAN schon GlĂŒckssache. Da wir aber keinerlei technisches Equipment haben, das Internet im Klassenraum wirklich notwendig macht, kann ich froh sein, dass es mittlerweile oft geht. (Smartboard - ein Traum. Beamer? Dokumentenkamera? Äh
 das ist mir dann doch zu teuer, das privat anzuschaffen. Es lebe der Overheadprojektor und die Kreidetafel! Die ist seit ein paar Jahren wenigstens aus Metall, sodass Magnete daran haften
)

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Gibt es dann eigentlich irgendwann auch mal ein Lob fĂŒr Euch fĂŒr das kreative und lösungsorientierte Arbeiten unter solchen Bedingungen?- Respekt!
Allerdings schĂ€tze ich doch mal, dass alle da einiges gelernt haben hinterher: Improvisieren, Dinge tun, die sie eigentlich noch nicht können

Schade, dass der Anlass so ein blöder ist und es kein positiver Anreiz ist, was anderes auszuprobieren und was neues zu lernen: der DreijĂ€hrige Sohn einer frĂŒheren Kollegin
kann ihren Laptop anmachen, youtube aufrufen und Maulwurf eintippen - sie war ziemlich platt,
als sie festgestellt hat, was er da kann
(man kann dann auf youtube die Zeichentrickfilme vom Maulwurf anschauen)


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Ich versuche, den Lehrern meiner Kinder und der Schulleitung bei jeder passenden Gelegenheit zu spiegeln, dass ich den Aufwand und die zusÀtzliche Zeit und das Herzblut, das sie unter diesen echt schwierigen Bedingungen investieren, sehe und anerkenne, auch wenn vieles - unverschuldet - nicht ideal lÀuft (wie auch?).

Ich glaube, es ist essentiell, dass Lehrer und Eltern sich gegenseitig wertschĂ€tzen und unterstĂŒtzen, gerade auch jetzt - am Ende haben beide ja dasselbe Ziel.

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Kaydee, ich vermute das geht mal wieder unter
 Ich bin selbst Lehrerin, aber in Elternzeit, also gehöre ich gerade nicht zu denen die die Situation wuppen.
Ich beobachte also aus der Entfernung und stelle fest, dass doch immer noch viel gemeckert wird (nicht hier :wink: ), dass die bösen Lehrer das Material doch glatt “nur” so schicken, “nur” x Konferenzen halten etc. Die technische Ausstattung in den Schulen ist ja bekanntermaßen oft schlecht (kommt auch auf die Schule und Kommune an), aber was viele vergessen ist, dass viele Lehrer gerade ihre persönlich angeschafften technischen Ressourcen nutzen. Ein Kollege hat mal ein Foto gepostet und bei ihm sieht es aus wie bei einer Radiomoderation. DAS sieht wieder kein Elternteil. Und dann muss sich ja gerade jeder (auch Nicht-Lehrer) mit diesen Ressourcen auseinandersetzen. Um dann viele SchĂŒler am Ende doch nicht zu erreichen


Reisegern hat das Freiarbeitsmaterial ja auch schon vor Corona gehabt. DAS hat sicher auch kaum ein Elternteil wertgeschÀtzt. So etwas wird meist vorausgesetzt.

Das stimmt leider
 aber wie oben geschrieben ( wir waren fast gleichzeitig): es gibt auch einzelne Eltern, die das anders machen, und ich hoffe und wĂŒnsche, dass das ankommt und ein bisschen was „zurĂŒckgibt“.

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Nuhuun. Thema ist ja generell, wie wertschĂ€tzend und wohlwollend miteinander umgegangen wird und wer sich MĂŒhe gibt
und wer nicht, sondern die Freiheitsgrade und LĂŒcken im System anderweitig nutzt
das hatte frewen an anderer Stelle ja schon berichtet


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Generell geht mir das Gemecker langsam auf die Nerven (das gehört jetzt eigentlich in den Jammer Thread). Ich habe heute vormittag Presseclub geschaut. Da haben sie der Bundesregierung die Lockerungen im Sommer ausfĂŒhrlich vorgeworfen und rumgemeckert- da war dann aber keine Rede davon, dass exakt diesselben im FrĂŒhjahr und FrĂŒhsommer wegen Lockerungen einen enormen öffentlichen Druck mit aufgebaut haben, ebenfalls rumgemeckert im Presseclub (aber dann in entgegengesetzter Richtung)

Das man da vielleicht auch mal sehen sollte, dass es sich einerseits um ein hochdynamisches, sehr verĂ€nderliches Geschehen handelt (es wurde unter anderem gemeckert, dass keine lĂ€ngerfristigen Entscheidungen getroffen worden sind, was die erneuten Lockerungen angeht-angesichts der aktuellen Mutationssituation ĂŒberhaupt nicht gut möglich) und wir außerdem in einer gesellschaftlichen und politischen Situation leben, die bestimmte restriktive Maßnahmen wie in anderen LĂ€ndern gar nicht zulĂ€sst, weil das von der Bevölkerung nicht mitgetragen wird
und eine Presse, die permanent nur rumquengelt (okay, ich gebe zu, die nerven mich
) statt konstruktiv-kritisch-aufklĂ€rende berichterstattung zu machen
 :roll_eyes: :face_with_raised_eyebrow:
So kommen wir doch da nicht gut weiter und das trĂ€gt doch nicht dazu bei, konstruktiv mit der Situation, die fĂŒr uns alle besch
 ist, umzugehen.

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Mich erinnert das doch alles sehr an die Geschichte des weisen Rabbi, der gefragt wird, was der Unterschied zwischen Himmel und Hölle ist.

Ein russisches MĂ€rchen

Ein Rabbi kommt zu Gott: „Herr, ich möchte die Hölle sehen und auch den Himmel.“ - „Nimm Elia als FĂŒhrer“, spricht der Schöpfer, „er wird dir beides zeigen.“ Der Prophet nimmt den Rabbi bei der Hand.

Er fĂŒhrt ihn in einen großen Raum. Ringsum Menschen mit langen Löffeln. In der Mitte, auf einem Feuer kochend, ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf Aber die Menschen sehen mager aus, blass, elend. Kein Wunder: Ihre Löffel sind zu lang. Sie können sie nicht zum Munde fĂŒhren.Das herrliche Essen ist nicht zu genießen.

Die beiden gehen hinaus: „Welch seltsamer Raum war das?“ fragt der Rabbi den Propheten. „Die Hölle“, lautet die Antwort.

Sie betreten einen zweiten Raum. Alles genau wie im ersten. Ringsum Menschen mit langen Löffeln. In der Mitte, auf einem Feuer kochend, ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf.

Aber - ein Unterschied zu dem ersten Raum: Diese Menschen sehen gesund aus, gut genĂ€hrt, glĂŒcklich. „Wie kommt das?“ Der Rabbi schaut genau hin. Da sieht er den Grund: Diese Menschen schieben sich die Löffel gegenseitigin den Mund. Sie geben einander zu essen.

Da weiß der Rabbi, wo er ist.

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Meckern lÀsst sich leicht, vor allem von der Oposition und von der Presse, die keinerlei Verantwortung tragen und sich auch nie ihr GeschwÀtz von gestetn vorhalten lassen muss!
Warum berichtet die deutsche Presse eigentlich nicht von drn Niederlanden, wo es heute abend in zahlreichen StĂ€dten Proteste und Krawalle wegen der EinfĂŒhrung einer Ausgangssperre fĂŒr die Abendstunden gab. Dabei hatten die NiederlĂ€nder schon im FrĂŒhjahr KrankenhĂ€user ĂŒberfĂŒllt und das ist nun wieder der Fall. Aber das ist den Leuten dort wohl egal. Wer niederlĂ€ndisch versteht: Onrust en ongeregeldheden in meerdere steden rond ingaan avondklok - https://nos.nl/l/2365860

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Guten Morgen - es schneit mal wieder.

Guten Morgen.

Ich habe mit meiner niederlĂ€ndischen Brieffreundin heute ĂŒber WhatsApp deshalb geschrieben (deren Papa ist ĂŒbrigens an Covid gestorben).Diese meinete, dass sind die gleichen die immer Krawall machen, wenn es nichts anderes mehr gibt und das der NL-Premier wohl die ganze Zeit zu lasch mit der Situation umgegangen ist. Und die haben wohl auch nicht so eine mmmhmm
sagen wir mal durchgreifende Polizie wie wir.

Ich finde das Elterngebashe ĂŒbrigens genauso schlimm, wie das Lehrergebashe und wĂŒrde mir mehr VerstĂ€ndnis von allen Seiten wĂŒnschen. Ich hab ja nun noch nur, ein Kita Kind hier, aber der ist inzwischen mehr nicht in dort gewesen, als er sollte. Er hat keinerlei Kontakte zu anderen Kindern seit Mitte Dezember, mal wieder. Das alles können wir nur stemmen, weil der Gatte, aufgrund von Corona seinen Job verloren hat. Wir gehen hier auf dem Zahnfleisch, weil es von morgens um sechs bis abends gegen halb neun, Bespaßung braucht. Ein VierjĂ€hriger kann sich nun noch nicht so gut alleine beschĂ€ftigen. Trotzdem komme ich nicht auf die Idee ĂŒber die Erzieher zu schimpfen, oder ĂŒber Eltern die ihre Kinder schicken. Oder ĂŒber die Rentner, die hier lustig ihre TagesausflĂŒge machen. Es wird schon jeder seinen Grund dafĂŒr haben.

Ich wĂŒnsche mir, aber das auch schon vor Corona, generell mehr VerstĂ€ndnis fĂŒreinander (außer es schwimmt richtung rechts
). Wir sitzen alle auf dem selben Meer, aber eben in unterschiedlichen Booten und könnten uns dabei mehr helfen, als uns gegensetitig zu beharken. Aber das ist einfach Wunschdenken.

Im Übrigen hat Spahn, und das ist das erste VernĂŒnftige was ich von ihm höre, gestern Fehler eingerĂ€umt.

@anon89508662: Oh ich möchte auch, hier war es heute morgen einfach nur rutschig auf den Straßen.

Edit: Das Kind ist ja ein super mĂ€keliger Esser, aber es hat sich gestern ein RiesenstĂŒck Zwiebelkuichen reingeschoben :rofl: (okay, ich hab ihm gesagt, dass man damit gut pupsen kann :sweat_smile:)

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Sollte ich auch mal in meine Sammlung guter Argumente aufnehmen
 :stuck_out_tongue_winking_eye: Ansonsten danke fĂŒr das Wort zum Montag.

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Guten Morgen :slightly_smiling_face:

Hier hat es nicht wieder geschneit, aber in den GÀrten und auf den Wiesen liegt der Schnee noch immer und ich beim Morgenspaziergang sind mir 2 kleine SchneemÀnner begegnet.
Da hatten Kinder wohl ihren Spaß.
Wenn ich daran denke, wie oft meine Geschwister, Freunde und ich SchneemĂ€nner und -frauen gebaut haben 
 Ach, das war schöööön. :snowman_with_snow: :snowflake:

Zum Scannen benutze ich das KombigerÀt Epson-Stylus SX 218, mittlerweile ca. 10 Jahre alt, aber noch recht gut in Schuss.
Mit der ScanqualitĂ€t bin ich zufrieden - bei Karten mit weißen RĂ€ndern muss ich allerdings farbiges Papier hinterlegen, sonst scannt er nur an 1 oder 2 Seiten den Rand mit.
Das anschließende Zurechtschneiden diese Karten geht aber mittlerweile recht fix.

Als ich vor Jahren im alten Forum ĂŒber die Begeisterung von @Cassiopheia ĂŒber ihren neuen Fotoscanner gelesen hatte, wollte ich ihn mir auch anschaffen, aber da es eigentlich keinen wirklich wichtigen Grund dafĂŒr gab, hab ich es dann gelassen.

:rofl:

ok das kenne ich auch.Hab ich dann wohl falsch gelesen.
Ich ahbe vor lÀngerer Zeit bei einer Hilfsorganisation gesehen was so angeliefert wurde, vond er Tafel etc.Einiges mussten sie dann entsorgen, weil einfach nicht mehr zu verwenden war.Traurig dass Handelsketten die Tafel zur Entsorgung missbrauchten.
Es gibt hier auch Foodsharing? KĂŒhlschrĂ€nke, wo du Lebensmitteln reingeben kannst oder BedĂŒrftige sich bedienen können.

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Zu meiner Schulzeit in einer Dorfschule gab es solche Probleme natĂŒrlich nicht. Es wĂ€re auch keinem Lehrer eingefallen, fĂŒr die guten und schnelleren SchĂŒler speziell etwas zu machen. Wir durften dann vielleicht die Wandtafel putzen. Ansonsten sollten wir still sitzen und lernen.
Wir hatten einen hohen Prozentsatz MitschĂŒler, die in der Schule nicht mitkamen und deren Leben nachher sehr klischeemĂ€ssig verlief. Die MĂ€dchen wurden frĂŒh schwanger und heirateten - meistens einen einfachen Arbeiter - und bekamen stĂ€ndig Kinder. Die Buben machten - wenn es hochkam - eine Lehre als Handwerker oder verdienten ihr Geld als Hilfsarbeiter. Und alle rauchten und tranken viel. Die Armut in meinem Dorf war gross.
Ich war die einzige aus meiner Klasse, die nach dem 4. Schuljahr - mit knapp 10 Jahren - ans MĂ€dchengymnasium in die nahe Stadt ging. Meine Eltern mussten sich das Schulgeld leihen und ich stand unter Druck, eine gute SchĂŒlerin zu sein. Das war schwierig, denn es kamen alle guten SchĂŒlerinnen zusammen. Die Erste und Schnellste war ich nicht mehr. Das war ernĂŒchternd. Immerhin bestand ich die Probezeit und durfte 6 Jahre - bis zur mittleren Reife - die Schule besuchen. Noch 3 Jahre bis zum Abi mochte ich nicht. Ich wollte Geld verdienen, raus aus dem Mief.
Das habe ich dann auch geschafft. Ich habe meinen Eltern sogar das Schulgeld zurĂŒck gezahlt und mir geschworen: nie Schulden haben!
Heute bedaure ich manchmal, die Schule verlassen zu haben. Aber weiss schon, wie alles gekommen wÀre 

Ich bin mit meinem Leben zufrieden.
Sorry fĂŒr den Erguss. Aber das fiel mir zum Schulthema grad so ein.

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Beides kommt vor - Lob (was natĂŒrlich sehr freut und oft auch wirklich tröstet, denn Lehrer sind auch nur Menschen, die ihren Beruf hĂ€ufig wirklich lieben und angesichts der nun schon Monate dauernden Nicht-NormalitĂ€t auch ihre persönlichen DurchhĂ€nger haben) und auch Kritik - manchmal angemessen, und wenn konstruktiv vorgebracht auch teilweise hilfreich, aber eben auch leider zunehmend als Blitzableiter genutzt und sehr empfindlich.

Erst gestern wieder hat mich eine Mutter per Mail ausgeschimpft, weil ich die Wochenaufgabe ihrer Tochter nicht vollstĂ€ndig korrigiert zurĂŒckgegeben habe. Das MĂ€dchen tut sich noch sehr schwer mit der neuen Grammatik. Sie ist eigentlich eine gute SchĂŒlerin, hat den englischen Satzbau und die Position von Zeitangaben und Adverbien der HĂ€ufigkeit aber offenbar noch nicht verinnerlicht. Darauf habe ich dann mein Feedback reduziert. Dass ich nicht erwĂ€hnt habe, dass die Namen von zwei Lehrbuchkindern falsch getippt waren (das MĂ€dchen wollte den Text offenbar unbedingt tippen und nicht mit der Hand schreiben), fand die Mutter “didaktisch unzureichend”.

Okay
 tief durchatmen. Die Frage herunterschlucken, was sie denn gestern am Sonntag so alles gearbeitet hat
 Ich habe keine Ahnung, was und ob die Mutter arbeitet - das ist also unsachlich, mal abgesehen davon, dass niemand etwas davon hat, wenn ich hier noch aus lauter Empfindlichkeit Öl ins Feuer gieße. Also habe ich um kurz nach neun gestern Abend in einer Mail noch mal erklĂ€rt, warum ich mich entschieden habe, nur die relevante neue Grammatik zu korrigieren und nicht die FlĂŒchtigkeitsfehler. Was habe ich davon, dass ich ein Kind eventuell demotiviere, indem ich kleinlich den winzigsten Fehler aufliste?

Trotzdem habe ich diesen Vorwurf mit ins Bett genommen und war enttĂ€uscht. Heute frĂŒh wartete dann allerdings schon eine Mail der Mutter mit so etwas Ähnlichem wie einer Entschuldigung. Sie hatten wohl gestern in der Familie einen stressigen Tag, weil das Baby zahnt und das mittlere Kind einen Trotzanfall hatte.

Ich versuche jetzt einfach, den Vorfall abzuhaken und wegzuschieben. Aber so etwas kommt leider aktuell schon öfter vor als sonst, wenn man viele Dinge auch im direkteren Kontakt klĂ€ren kann bzw. ich gerade bei den FĂŒnftklĂ€sslerinnen eher mĂŒndlich mit den MĂ€chen selbst als schriftlich und damit auch immer parallel mit den Eltern kommuniziere.

@Bille: Gerade hat es hier oben an der Essener Stadtgrenze wieder zu schneien begonnen - ziemliche große Flocken sogar, die offenbar auch liegenbleiben. Als ich gestern Abend von einer kleinen Tour durch den Wald zurĂŒckkam, war die Straße in meiner Sackgasse schon ganz schön eisig. Das könnte tĂŒckisch werden, wenn jetzt frischer Schnee fĂ€llt.

Was die Lage in den Niederlanden angeht
 Ich war im Sommer fĂŒr eine Woche dort, Standort Utrecht, verschiedene TagesausflĂŒge mit dem Zug. Mich hat damals die doch sehr große Sorglosigkeit der Menschen in den Niederlanden und auch der politischen Vorgaben doch ziemlich erschreckt. Und das war ja zu einer Zeit, als die Inzidenzwerte wirklich niedrig waren. So richtig eingehalten wurde das Tragen von “mondkapjes” damals nur in den ZĂŒgen und Bahnhöfen.

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@frewen : So soll das nicht sein. Ich glaube vielen Menschen, fĂ€llt es online einfach leichter Dampf abzulassen und sich auf ein weniger gesittetes Niveau herabzulassen. Das ist schade, man kann auch per Mail versuchen einen vernĂŒnftigen Umgang miteinander zu haben. Aber, das liegt auch nicht jedem, ist ja nur eine Mail, und man muss dem EmpfĂ€nger nicht in die Augen gucken :wink: . Da liegt die Hemmschwelle oft weiter unten, sieht man ja auch bestens an den Facebook-Kommentaren ĂŒberall.

Mir lagen die Nerven allerdings (bedingt durch das viele Private) auch schon blank. Ich war mit dem Umgang einer Konfliktsituation in der Kita nicht zufrieden, und leider hat es die Erzieherin geballt abbekommen, obwohl ich sowas eigentlich konstruktiv anbringe. Wir haben dann beide ein wenig unsere Wunden geleckt und ich mich dann bei ihr persönlich entschuldigt. Es ist einfach eine nervenaufreibende Zeit.

Vielleicht hÀtte sich die Mutter, da mal besser auf ihre Finger gesetzt.

Wow, @anon89508662 . Das wusste ich noch gar nicht. Aber eine mittlere Reife, war doch damals auch schon gut, fĂŒr ein MĂ€dchen, oder? Meine Mama wollte eigentlich in den 70ern noch ein wenig lĂ€nger die Schulbank drĂŒcken, aber mein Opa meinete, sie solle lieber eine Ausbildung machen. Das wĂ€re wohl besser fĂŒr ein MĂ€dchen, wo sie ja sowieso heiratet und Kinder bekommt. SpĂ€ter, hat er sich dafĂŒr entschuldigt, und seine “schlauen” Enkelinnen bewundert. :crazy_face:

Edit: Merkt man wohl, dass mir der Arbeitselan heute etwas fehlt?

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Das stimmt. Viele haben das auch nicht begriffen. Ich war 1964 mit der Schule fertig und wahnsinnig stolz.
Kam ja noch dazu, dass ich mit meinem Herzfehler immer wieder Probleme hatte und wochenlang im Spital lag. Da hatte ich schon ein wenig Unterricht, aber kein Englisch und Französisch. Das musste ich dann mĂŒhsam aufholen, wenn ich zurĂŒck war.
Ich habe viel gekÀmpft - bis heute. Mein Arzt sagt: Stehauffraueli. Bin ich wohl auch. :hugs:

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