[TALK] Alles rund ums Basteln und Kreativ sein

Ja, überall, ich war eben auch da! Und meine Tochte auch, die macht gerade schon Weihnachtsgeschenke ( eine 14 jährige mit Zeitmanagement in den Ferien - manchmal frage ich mich, ob die vertauscht wurde bei der Geburt… :thinking: :joy:)

Das ist das erste Geschenk, das fertig ist…das Auto ist auf die Leinwand gestickt

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By the way: die Idee hat sie von der Konfifreizeit, da gab es das als Projekt…



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Hier ist es wohl wirklich so, dass sie nicht geliefert wurde. Meine Tochter hat extra nachgefragt. Allerdings hat das dann zu einer anderen, netten Episode geführt: Der Verkäufer, den sie gefragt hat, hat ihr seine Handynummer gegeben. Sie sollte ihn anrufen, damit er ihre Nummer hat. Nun will er sich melden, wenn das Maschinchen doch noch geliefert wird… Ein Schelm wer Böses dabei denkt :joy: :joy:

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Das ist ja eine megatolle Idee! Ich weiß gar nicht, welches ich am schönsten finde… das Buch? Den Papierflieger? Und alle auf einmal sehen auch klasse aus…

Was Weihnachten angeht, hatte ich schon als 9jährige ein tolles Zeitmanagement. Damals habe ich für jeden, der mir einfiel, ein Gipsrelief bemalt (Engel und Blumenkörbe) und habe mich wochenlang über die wachsende Anzahl an Päckchen gefreut :gift: Die Begeisterung hat sich bis heute nicht gelegt :star_struck:, zum Glück ist die Familie immer noch groß!

@Reisegern: Erzähl mir mehr über Drucken mit der Stanzmaschine?!?

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Nop, die Stanzmaschine gab’s bei uns auch nicht im Laden. Wer weiß, wozu es gut ist. :woman_shrugging:
Immerhin hatten sie die Schablone für Explosions-Boxen da.

Das habe ich nur in der Zeit vor meiner Mitarbeit in der Museumsdruckerei gemacht, jetzt drucke ich dort. Wenn ich Linolschnitte für Postkarten gemacht habe, habe ich die immer im Handabrieb gedruckt - das gab bei mir nie ein wirklich gutes Druckergebnis. (Handabrieb geht gut mit normaldickem Papier, was ein wenig weich ist - aber nicht so gut mit Postkartenkarton.)
Also hatte ich die Idee, mit der Stanzmaschine, die vom Prinzip her ja ähnlich wie eine Druckpresse funktioniert (Rollen die Druck ausüben und ein Wagen mit dem Druckstock und Papier der durchgeschoben wird).
Das erforderte einiges an Ausprobieren, bis ich das Sandwich so eingestellt hatte, dass der Druck groß genug war, aber nicht so groß, dass das Papier auf dem Druckstock verschoben wird, bzw der Druckstock kippt und es am Anfang des Druckes so eine komische Linie gibt, die dadurch verursacht wird. Diverse Schichten dickeres und dünneres Papier sind da noch zwischen den Acrylglasscheiben und der Schneidematte gelandet. Und wenn auf anderem Papier gedruckt wurde (dicker/dünner), ging das Einstellen nochmal los. Das ist aber normal, das muss man auf richtigen Druckpressen auch oft machen, um wirklich zu guten Ergebnissen zu gelangen.

Ich weiß es nicht mehr so ganz genau, wie ich welche Karte gedruckt habe.

Die erste Karte, die ich selber in der Druckerei gedruckt habe (noch am alten Standort) war diese hier:

(Linolschnitt kombiniert mit gesetzten Buchstaben). Das ist gedruckt mit (ölhaltiger) Buchdruckfarbe auf einem Boston-Tiegel, der im “Stempelprinzip” arbeitet, d.h. die ganze Platte auf einmal druckt. Der Farbauftrag ist dünn, aber trotzdem gleichmäßig, die Ränder sind klar konturiert.

Wahrscheinlich war das hier ein Handabrieb mit Aqualinoldruckfarbe:

Problem dabei ist, dass man halt auch in die Lücken ordentlich reinreibt. Die Ränder sind nicht ganz so klar konturiert, die Farbe sieht “vermatschter” aus.

Ich denke, dass ich diese hier mit der Stanze gedruckt habe:

Auch mit Aqua-Linoldruckfarbe, die Ränder sind aber deutlich konturierter als beim Handabrieb.

Sicherlich kriegt man mit viel Übung auch einen Handabrieb für Postkarten gut hin. Wenn man die in Serie produzieren möchte (wobei “Serie” für mich vom Aufwand her da bei mehr als 3 Stück definiert sein würde), lohnt sich der Aufwand mit dem Einstellen auf der Stanzmaschine meiner Meinung nach auf jeden Fall.

Du musst halt aufpassen, dass die Rollen keine Farbe abbekkommen, also immer irgendwo ausreichend großes Papier als Schutz dazwischen legen in das Sandwich. (Klar, die Acrylglasplatten bieten den Schutz auch - aber die will man ja nicht ständig säubern und trocknen.)

Ich durfte das beim Stempel-Medina in Bielefeld auf der BigShot einer mutigen Teilnehmerin ausprobieren - es gab zu dem Zeitpunkt gerade die Stanzmaschine beim Action, und als der Versuch geglückt war, habe ich mir die sofort besorgt.

Hinsichtlich des Druckstocks: Ich habe in der Stanze mit Linolplatten und mit Esdee Softcut gearbeitet, das ging beides gut. Das Material ist jeweils ca. 3mm dick. Dickeres Material (z.B. Stempelgummi) stelle ich mir da eher schwierig vor. Man müsste die ganze Sandwichschicht mit Stempelgummi ausschließen (so heißt das beim Drucken, wenn man die Druckform mit Metallstegen auffüllt, damit nichts verrutscht), sonst kippt alles und verrutscht, wenn die Walzen beginnen, Druck auszuüben. Das kann natürlich auch bei Linoleum hilfreich sein, um das Verrutschen zu verhindern: Ganz vorne und ganz hinten in das Sandwich in die Lage, in der der Druckstock liegt, einen Streifen Linoleum in der Breite des Sandwiches einlegen.

Insgesamt ist natürlich Buchdruckfarbe besser geeignet für Postkarten als Aquallinoldruckfarbe, aber auf meinem Arbeitszimmerschreibtisch würde ich nie und nimmer mit Buchdruckfarbe arbeiten. Das ist so eine Sauerei, das hinterher alles wieder sauber zu machen. Dafür braucht’s meiner Meinung nach tatsächlich Atelier oder Werkstatt (oder eben eine ganze (Museums-)druckerei, wenn man die gerade zur Hand hat).

So, und weil ich hier ewig geschrieben habe, so viel Zeit war gar nicht angedacht, verlinke ich diesen Beitrag gleich noch oben im Wiki.

Ist die Erklärung soweit verständlich?

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Ja, vielen Dank, wie immer super verständlich :heart_eyes: Danke Dir!!

Die Sache ist die, meine erste Stanzmaschine war die Cuttlebug von Cricut; die war mal in einem Bundle zum Black Friday dabei und ich habe sie von meiner Tante bekommen, die keine Verwendung dafür hatte.
Bei diesem Gerät musste man immer mit dem Sandwich herumexperimentieren, und nur zum Stanzen war mir das den Aufwand nicht wert. Habe auch wirklich viel Papier damit ruiniert… Letztes Jahr habe ich mir eine Sizzix Bigshot geholt, da hatte ich dieses Problem gar nicht. Für die dünnen Stanzen wie die Thinlits oder auch die meisten aus dem Action war eine Zusatzplatte mit dabei. Einlegen, kurbeln, fertig!!

Jetzt dachte ich mir, vielleicht ist die Cuttlebug ja doch noch zu etwas gut :rofl:, denn wie Du schreibst, bei einer Druckserie lohnt sich der Justierungsaufwand dann schon.

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Dann gibt es gleich noch einen Tipp fürs Schneiden von Linoleum, damit es keine Qual wird:

Man braucht mindestens zwei Werkzeuge, mindestens ein schmales, “eckiges” Messer (Gaißfuß) und ein Hohlmesser, das nicht zu schmal und nicht zu breit ist. Ein gerades Messer ist zusätzlich hilfreich, dafür kann man je nach Material ein Skalpell oder einen Cutter nehmen.
So ein Anfänger-Linolschnittwerkzeug mit auswechselbaren Klingen macht nicht so richtig viel Spaß, weil es von Anfang an nicht so scharf ist wie hochwertiges - und es wird schnell Stumpf. Geht aber auch fürs erste Ausprobieren. Besser ist es, in gutes Werkzeug zu investieren, z.B. von “Pfeil”. Da kostet ein Messer aber knapp 20 Euro :cry:
Für Schnitzen in Gummi ist das Werkzeug aus dem “Unlimited” Schnitzset von Stampin’Up super, es ist sehr scharf. Aber das Set gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Manchmal hat man auf ebay Glück und findet noch eins.
(Ich habe die Tage noch eins erstanden, weil ich ein Geschenk für die Schwägerin brauchte. Es gibt ein weiteres auf Kleinanzeigen (“Stempel-Schnitzset” ist da der Suchbegriff), aber die Verkäuferin hat sich bei mir nicht zurückgemeldet.)

Gummi, das auch für Drucken mit der Stanzmaschine geht, ist Esdee SoftCut. Das geht auf jeden Fall leichter zu schneiden mit scharfem Werkzeug. “Anfänger-Linolschnittwerkzeug” ist dafür aber nur so medium geeignet, es ist nicht scharf genug, finde ich. Damit bin ich mit dem Material nicht glücklich geworden damals.

Wenn man Linoleum nimmt, lässt sich das deutlich leichter schnitzen, wenn man es ERWÄRMT. Rotlichtlampe, heller Strahler mit “klassischem” Leuchmittel als Arbeitslampe reicht manchmal, draußen in Sommer-Sonne arbeiten, Wärmflasche drauflegen, auf die Heizung legen, kurze Runde auf niedriger Wattzahl in der Mikrowelle drehen lassen - da gibt es viele Möglichkeiten. Erwärmtes (nicht erhitztes, da verbrennt man sich die Finger) Linoleum lässt sich fast “butterweich” schneiden.

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Nach dem Schnitzset hatte ich schon mal gesucht auf Deine Empfehlung hin… Werkzeug ist bei mir tatsächlich ein Thema, als Linkshänderin passt dann die Ausrichtung oder der Schliff nicht, billiges Werkzeug macht es meistens schlimmer.

Auf meiner neuen Bürofläche wird ab kommender Woche Lino verlegt. Das ist dieses hier:

Kann man damit, auch wenn es glatt schwarz ist und sich dadurch wie nahezu alles schwarze schlecht verarbeiten lässt, weil man nichts sieht, auch Linolschnitt machen? Dann würde ich mir und wenn Interesse besteht gerne auch für Euch die Reste vom Bodenleger sichern lassen…

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Wenn es Linoleum ist, dann müsste man es nutzen können. Kannst ja ein eine Ecke mal zur Probe reinschneiden.

Viele Leute malen auch das braune Linoleum mit einer dünnen Schicht wasserlöslicher Farbe an, bevor sie etwas aufzeichnen. Das sollte mit schwarz auch gehen :wink:

Ich habe mal kurz gegoogelt: (Unterschied zwischen Linoleum und Marmoleum Vergleichen Sie den Unterschied zwischen ähnlichen Begriffen - Wissenschaft - 2022)
Scheint ja ähnliches Zeug zu sein wie Linoleum.
Sollte gehen, einen Versuch wäre es wert. Habe großes Interesse daran, es auszuprobieren. (Falls ihr sehr viele Reste habt, freut sich die Museumsdruckerei Hoya auch über eine Spende…)

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Nadja, ich bin auch Linkshänder und arbeite mit den Schnitzwerkzeugen beidhändig, weil die Klingen nicht seitlich geschliffen sind, sondern vorn und gerade.

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das werde ich mal tun :wink: Danke. Irgendwo habe ich auch mal so ein Schnitzwerkzeug (in billig mit Plastikhandgriff und Wechselklingen) gehabt… Ich suche gleich mal das Musterstück aus meinem Umzugskarton wieder raus :wink:

Ich frage den Bodenleger, der Anfang kommender Woche loslegt mal, ob er mir alle Reste zusammensammelt. Wir haben viele kleine Flächen, die damit belegt werden.

Wie glatt ist das denn auf der Oberfläche? Wenn es lackiert ist, wird das Drucken sicherlich schwierig, weil die Farbe wahrscheinlich abperlt. Wenn der Boden nach dem Verlegen versiegelt werden muss, ist es wahrscheinlich geeignet.

Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?

Da wäre noch eins… es sei denn, es ist das, was Reisegern schon gekauft hat :crazy_face:

Das ist das, wo ich vor zwei Wochen oder so angefragt habe und keine Antwort bekommen habe. Viel Glück euch, ich brauche es nicht mehr, ich hatte noch ein anderes gefunden (das war angebrochen, aber die Frau hat geantwortet und es schnell geschickt, zusammen mit einem Ergänzungsset, sodass ich ein “neuwertiges” zusammenstellen konnte).

es ist eher rau und wird durch den Bodenleger versiegelt…

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Das klingt sehr gut :slight_smile:
Also wenn “rau” gleich “ leicht porös” ist.

Ich habe noch hinterhergegoogelt, es kommt von Forbo. Forbo-Linoleum gibt’s auch bei Gerstacker als “Forbo Soft” Platten für Linolschnitt zu kaufen. Die sind grau und ein kleines bisschen bröseliger als normales Linoleum. Forbo stellt wahrscheinlich insgesamt verschiedene Qualitäten her.

Ich denke, dass es sich auf jeden Fall lohnen sollte, die Reste aufzubewahren :slight_smile:

Wobei: Wie dick ist das Marmoleum, @AnKaBeGu? Das gibt’s ja in verschiedenen Stärken. Für Linolschnitt nimmt man normalerweise das dickste (3,2mm). Ob man mit der dünneren Version (2,5mm) noch Linolschnitt machen kann, weiß ich nicht. Da ist man ja sehr schnell durch die Platte durch, oder? Müsste man ausprobieren. (An dünnerem Material ist die Museumsdruckerei nicht interessiert - es muss zum Drucken auf Schrifthöhe gebracht werden, und für das normaldicke Linoleum haben wir dafür die passenden Untergründe. Für dünneres müssten wir uns beim Tischler Holz auf die passende (dickere) Stärke hobeln lassen - das wird teuer… An einem Teststück bin ich aber trotzdem interessiert.)

ich schicke Dir kommende Woche ein Reststück :slight_smile: äh. Teststück :wink:

Oh wie cool, danke dir!