Futjen/Futjes (Krapfen)
Futjen werden in Norddeutschland traditionell zu Silvester/Neujahr gebacken und wurden früher den Rummelpott-Sängern, die von Haus zu Haus liefen, vor der Tür ein Lied sangen und einen guten Rutsch wünschten, angeboten. Für dieses Fettgebäck gibt es viele Namen (Krapfen, Förtchen, … - je nachdem wo man wohnt) und sicher noch mehr Rezeptvarianten. Ich beschränke mich mal auf zwei. Variante 1 ist die, die ich von Kind auf kenne. Variante 2 geht in Richtung Quarkbällchen und wird vom Gatten bevorzugt.
Variante 1
1 L Milch
250 g Grieß
5 Eier
500 g Mehl
1 Prise Salz
1 P. Trockenhefe
1 Zitrone (abgeriebene Schale und Saft)
etwas flüssiger Süßstoff (wenige Tropfen, nach Geschmack)
1 Schuss Rum (mind. 3 EL, nach Geschmack)
1-2 Tüten Rosinen (nach Geschmack)
Fritierfett
Zucker zum Wälzen
Die Milch mit einer Prise Salz aufkochen, den Grieß dazu und einen Brei kochen. Etwas abkühlen lassen, zuerst die Eier, dann die anderen Zutaten unterrühren. Weitere Zubereitung s. unten.
Variante 2
500g Quark
500g Mehl
2 P. Vanillezucker
1 P. Backpulver
6 Eier
1 Becher saure Sahne
1 Prise Salz
Zitronenschale nach Geschmack
Rosinen nach Geschmack
1 Schuss Rum nach Geschmack
Fritierfett
Zucker zum Wälzen
Zuerst die nassen Zutaten, Prise Salz, Vanillezucker und Zitronenabrieb gründlich miteinander verrühren, dann Mehl und Backpulver unterheben. Zum Schluss die Rosinen.
Zum Ausbacken kann eine Friteuse oder ein Topf verwendet werden. Wir nehmen meistens einen Topf und mobile Induktionsplatte und verlagern das ganze Backen nach draußen.
Bei der Friteuse vorerst 170 Grad einstellen, beim Topf den Holzlöffeltest machen.
Wenn die Temperatur erreicht ist, einen Esslöffel kurz in das heiße Öl oder Fett tauchen, dann damit etwas Teig abstechen und vorsichtig ins heiße Fett gleiten lassen, das gleiche noch 3-4 Mal für den ersten Durchgang wiederholen. Timer einstellen. Wenn sich die Futjen nach 3-4 Minuten nicht von allein drehen, etwas nachhelfen. Nach ca. 7 Minuten - oder wenn eine goldbraune Farbe erreicht ist - einen ersten Test machen: 1 Gebäck herausholen, aufbrechen und schauen, ob es von innen gar ist. Von draußen sollen die Futjen nicht zu dunkel werden. Man muss ggfs. etwas herumprobieren, Temperatur runter- oder höherstellen, länger ausbacken lassen oder kleinere Futjen machen. Nicht zu viele Futjen auf einmal ausbacken, sie schwimmen an der Oberfläche und brauchen etwas Platz.
Wir wälzen die Futjen direkt nach dem Ausbacken in Zucker. Man kann sie aber auch lassen wie sie sind und erst beim Verzehr in Zucker stippen.
Beide Rezeptvarianten reichen für jeweils 35-40 Stück (je nach Größe). Dafür braucht man schon ein paar mehr Esser oder Abnehmer.
Falls doch welche übrig bleiben: Am nächsten Tag ein paar Sekunden in Mikrowelle erwärmen und sie schmecken fast wie frisch.