[LOTTERIE] Unsinn, immer wieder frische Ernte!

Runde 34-74

Runde 35/1 wurzelsofie - Zebrastreifen

@wurzelsofie “Zebrastreifen” (Prosa)


An einem Samstag im Mai wurde in Hintertupfingen der erste örtliche Zebrastreifen feierlich eröffnet. Da es in der Stadt fast immer regnete, hatte Bürgermeister Meier-Wunderlich angeordnet, den Zebrastreifen zuerst im großen Saal des Rathauses auszurollen, damit die angesetzten Feierlichkeiten auch eine Freude für alle Gäste würden und jeder den hübschen Zebrastreifen bewundern könne. Die Gäste strömten in Scharen herbei. Dann, als der Bürgermeister anordnete, den Zebrastreifen nun auf die Straße vor dem Kindergarten zu legen, wunderte er sich, dass dieser wie am Parkett festgeklebt schien. Er wollte sich bei der Straßenbaufirma beschweren, aber diese war nun in Wolkenkuckucksheim mit dem Bau einer Sackgasse am Ortsausgang beschäftigt. Immerhin konnte man nun sonntags beim Tanztee sicher die Tanzfläche überqueren.

Runde 35/2 ChocCrossie - Wolkenbruch

@ChocCrossie “Wolkenbruch” (Poesie)


Es regnete seit Wochen
Betrübt war Felix-Jochen.
Da war doch was zerbrochen?,
So glaubte Felix-Jochen.
Er sah nach im Bertelsmann
Was das Problem wohl seien kann.
Da fand er es: Ein Wolkenbruch!
Sofort startet’ er den Versuch
Den Bruch wieder zu heilen
Mit Hammer, Säge, Feilen.
Er werkelte bis in die Nacht
Und es er fertig auch gebracht:
Der Wolkenbruch war repariert!
Die Wolken flohen irritiert
Hinaus auf’s Meer um dort in Ruh
Zu geben all ihr Nass hinzu.

Runde 36 DoroD - Road-Trip

@DoroD “Road-Trip” (Prosa)

Minka-Pünktchen war eine Katze von Welt. Sie lag nicht einfach nur jeden Tag auf ihrer Fensterbank in der Sonne und schlief, oh nein! Sie hatte ein warmes Plätzchen auf dem Beifahrersitz von Franz-Finn, mit Sitzheizung, es war herrlich! So war sie mit ihm auf einem ausgiebigen Road-Trip und kam viel herum.
Bei einer Pinkelpause im Gebirge wollte Minka-Pünktchen eine saftige Ratte für ein Picknick fangen, denn Franz-Finn hatte wirklich keine Ahnung von gutem Fast Food. Die Ratte würden sie sich dann teilen und zufrieden weiterfahren und frisch gestärkt gemeinsam Popsongs singen. Auch wenn Franz-Finn echt schräg sang. Zum Glück war sie eine ebenso gute Jägerin wie Sängerin. Aber hey?! Wo war jetzt die Ratte hin?!

Runde 37 Bluecat - Grillsaison

@Bluecat “Grillsaison” (Poesie)


Heut begann die Grillsaison
Doch Hans erfuhr zu spät davon
Er wollte einkaufen im Nu
Doch sonntags hat der Laden zu.
Da blieb nur eine Hoffnung ihm:
Zur Tankstelle musste er zieh’n
Er kaufte Kohle und Benzin als Zünder
Wurst gab’s nicht, nur Zeug für Sünder!
Also nahm er Erdnussflips
Das war ähnlich, macht ja nichts!
Doch als er das Feuer machte
Das Benzin sehr heftig krachte
Und es glühte nicht nur so
Sondern brannte lichterloh
So kam auch die Feuerwehr
Heute noch zum Grillen her.

Runde 38 MiJo - Postkarten

@MiJo “Postkarten” (Poesie)


Wattwurm Walter mocht so sehr
Seine Heimat Wattenmeer.
Ach, hier wollt er immer bleiben
Doch wünschte er, er könnte schreiben
Postkarten an jeden Vetter,
Oder Briefe, viele Blätter!
Zu erzählen von dem Watt
Wo ein Wurm echt alles hat
Wovon ein Wurm nur träumen kann
Sie kämen ihn besuchen dann!
Dann käme Wurm um Wurm
Ein gewaltiger Ansturm!
Ein Gedränge gäbe das, oh Mann!
Wie gut, dass er nicht schreiben kann!

Runde 39 Jarana - Morgenstund

@Jarana “Morgenstund” (Poesie)


Die ganze Nacht lang blieb sie wach
Das Buch war so gut doch ach
Es war zwar dünn doch dafür
Öffnete ein jedes End die Tür
Für den nächsten Band
Und Lisa fand
Kein Ende.

So las sie Stund um Stund
Die Uhr tat Morgen kund
Oh weh, sie musste
Ins Büro und wusste
Nicht das Ende
Das Buch in die Hände
Und los.

Trotzdem es war die Morgenstund
Ging es auf den Straßen rund
Lisa mit dem Skateboard brauste
Der Verkehr um sie rauschte
Mancher motzte
Oder glotzte.
Egal.

Lisa tat das jeden Tag
Weil das Lesen sie so mag
Sie fänd den Weg sogar im Traume
Navigierte blind im Raume
Wichtig war nur die Geschicht
Alles and’re stört sie nicht.
Ende.

Runde 40 Clari - Waldmeister

@Clari “Waldmeister” (Poesie)


Hotte Hü und Franz und Klaus
Rissen von der Koppel aus.
Denn, das weiß ein jedes Kind,
Des Grases Halme grüner sind
Drüben auf der andren Seite -
Darum suchten sie das Weite.
Bald riefen sie Wiehiehie!
Denn auf der Lichtung fanden sie
Waldmeister der besten Art:
Saftig, lecker, grün und zart.
Sie knabberten ne ganze Weile,
Hatten schließlich keine Eile.
Nur der Franz, der gierte sehr.
Fraß noch mehr & immer mehr
Klaus der sah es dann, ach je,
Franz war grün wie junger Klee!
Er lachte nur und fraß dann weiter
Waldmeister macht eben heiter!

Runde 41 Toggi - Orange

@Toggi “Orange” (Poesie)


Als Marine machte Menage
Hörte sie von fern ‘s Orage.
Es donnerte schon ziemlich laut
Und als Marine dann hingeschaut
Da war der Himmel ganz orange.
Da sah sie eine gute Chance
Sich zu drücken vor Menage
Und zu trinken ne Melange.
Es wäre ja ein groß’ Dommage
Und auch eine groß’ Blamage
Schrie gar nach ‘ner Revanche!
Aufzuhängen nun die Hosen
Während drauß’ die Winde toben
Und der Regen knallt ans Glas
Ach, das wäre echt kein Spaß!

Runde 42 Tetsuko - Baum fällt

@Tetsuko “Baum fällt” (Prosa)


Beim Krisenmeeting zum Pannenmanagements der Bahn wurde beschlossen, durch Planspiele die Reaktionsfähigkeit zu üben. Gundula-Jule und Jörg-Liam wurden beauftragt, das Szenario “Baum auf den Schienen” vorzubereiten. Da Pannenmanagement-Chefmanagerin Manon-Gemma verbot, an der Strecke Wolfsburg-Berlin mit echten Bäumen zu üben, versuchen sie es mit der Modelleisenbahn von Gundula-Jules Opa möglichst realistisch nachzubilden. Nun warteten sie darauf, dass die Passanten Platz machten, ehe sie den Baum mit Omas Rosenschere fällen würden - Sicherheit geht schließlich vor! Aber dann: Baum fällt!

Runde 43 grauli - Kaiserschmarrn

@grauli “Kaiserschmarrn” (Poesie)


Jedes Jahr zum Erntedanke
Kamen die Neffen zu der Tante
Und für die sie kochte oft
Kaiserschmarrn, wie erhofft.
Doch was war das zum letzten Feste
War der Schmarrn wirklich der Beste?
Die Neffen fühlten sich malade
Trotz der Mühen, das war schade!
Waren schlecht wohl die Rosinen
Die eben noch so gut erschienen?
Oder war beim Ei
Die beste Zeit schon lang vorbei?
Die Neffen litten fürchterlich
Und rutschten langsam unter’n Tisch.
Doch auch zum nächsten Feste
Kamen sie herbei, der beste
Kaiserschmarrn, wirklich wahr
Den gab es nur bei Tante Mar
ia und den wollte kei
ner verpassen, was auch sei!

Runde 44 Maloschi - Beamtendeutsch

@Maloschi “Beamtendeutsch” (Poesie)


Unterwegs war Klaudi heute früh
Zum Grüngutsammelplatz musste sie
Mit ihrem zweiachsigen Fortbewegungsmittel
Das sich bewegt’ im unteren Geschwindigkeitsdrittel
Unterhalb des Landesdurchschnittwertes
Denn es war ein stark beschwertes
Mit einer Zulassung bis drei Tonnen bloß
So war sie schnell die Fahrerlaubnis los
Wenn sie noch auf dem Spielgeräte
Sich zusätzlich auch mitbewegte.
Doch was geschah wenn ihr Gefährt(e)
Sich am Grüngutsammelplatz ernährte
Oder Straßenbegleitgrün naschte
Und der Ordnungshüter sie erhaschte?
War das Ordnungswidrigkeit
Oder nahte bald der große Streit?
Vielleicht ließ sie es lieber sein
Und lenkt ihr meldepflichtiges Haustier heim.
Aber stolz war Klaudi doch
Weil Beamtendeutsch sie so gut sproch.

Runde 45 Pappipapa743 - Pokalfinale

@Pappipapa743 “Pokalfinale” (Poesie)

Rudi war ein großer Star
An Bass und Mundharmonika
Und weil Mama prahlte
Wie ihr Sohn beim Spielen strahlte
Holte man ihn auf den Rasen
Denn der Stürmer hatte Blasen
Und konnt selber glänzen nicht
Beim Pokalfinal’, der arme Wicht.
So wartete Rudi nun auf den Bus
Der ihn zum Stadion bringen muss.
Sein großer Auftritt würde das
Dort im Stadion auf dem Gras.
Die würden Augen machen
Und keiner würde lachen
Wenn er auf dem Bass begann
Ein schönes Stück des Schuhumann.
Den Pokal hätte er sicher
Dacht er sich mit Gekicher.

Runde 46 sonnenblume70 - Eisbecher

@sonnenblume70 “Eisbecher” (Poesie)


Walter-Friedel mochte nicht
Lehrerin und Unterricht
Den ganzen Tag lang saß er da
Hörte all das blöd blabla
Doch sein Denken war weit fort
An einem so viel bess’ren Ort!
In seiner liebsten Eiscrèmediele
Gab es wirklich ziemlich viele
Eisbecher verschiedner Sorte
Ach, wäre er doch an diesem Orte!
Aus wäre es mit Multiplizieren
Man würde ihm ein Eis servieren
Adjektive, Normen, Verben
Würden nicht den Spaß verderben.
Alle seine Kameraden
Nähm er mit zu dem Eisladen
Auch Frau Lehrer, sicherlich
Mochte Eis, denn: wer nicht?
Vor sich ein Spaghetti-Eis
Bewundre sie den Schülerfleiß.
Und während er so leis sinniert
Den Kopf er auf dem Tisch platziert.

Runde 47 Bluecat - Materialkosten

@Bluecat “Materialkosten” (Poesie)


Hans ritt morgens früh
Durch den Wald, da sah er sie
Lisa-Gudrun hatt’ dabei
Von dem Krempel allerlei
Und wollte viel verkaufen
An Hans nen ganzen Haufen:
Stöckelschuhe, Mehrzweckhalle,
Flaschenöffner, Mäusefalle
Doch die Preise waren saftig
Drum fragte Hänschen hastig:
“Bei all diesen Posten
Wie sind die Materialkosten?
Mich dünkt der Aufschlag ist recht groß
Ach Mann, was mach ich bloß?”
“Das Material ist wunderbar,
Das kommt direkt aus Sansibar!”
“Kann ich mein Pferd wohl tauschen
Gegen etwas aus dem Haufen?”
So gab der arme Tropf dann her
Sein Pferd für einen Teddybär
Doch der hatt’ ein Schleifchen um
Das Geschäft war garnicht dumm!

Anmerkung: Die Karte zeigt “Hans im Glück”

Runde 48 wurzelsofie - Fahrprüfung

@wurzelsofie “Fahrprüfung” (Prosa)


Um ein besseres Verständnis für die gemachten Fehler zu erreichen, wurde in Pilotprojekten eine Retrospektive nach erfolglosen Fahrprüfungen durchgeführt. Ludger-Hansi arbeitete gerne sehr genau und bereitete darum seine Retrospektive akribisch mit Schaubildern vor, zum Beispiel, welche Brüche der Prüfer sich beim Knall gegen die Litfasssäule zuzog. Über’s Autofahren lernte er dabei wenig, aber immerhin bekam er den Impuls, ein Medizinstudium anzustreben (statt einer Karriere als Rallyefahrer).

Runde 49 ctr - Leben in Deutschland-Test

@ctr “Leben in Deutschland-Test” (Prosa)


Herbert-Joel war vor 20 Jahren in ein fernes Land ausgewandert. Nun hatte Mama ihm angedroht, wenn er nicht nach Hause käme und sich gefälligst um sie kümmere, würde er enterbt. Zähneknirschend gehorchte er. Da er aber nun so lange einer andersartigen Kultur ausgesetzt gewesen war, weigerte sich der Notar, ihn ohne bestandenen “Leben in Deutschland”-Test in das Testament einzutragen. Doch schon an der ersten Frage verzweifelte er: Was sollte das nur sein? Ein jeder Hornochse wusste doch, dass die Erde eine Scheibe war und überhaupt - es das Weltall ja nicht gab! Und die Striche - waren das Chemtrails? Statt einer Urkunde überreichte man ihm einen Aluhut. Der Notar trug ihn auf Wunsch der Mama und gegen angemessene Entschädigung dann aber doch ein. Die Dummheit war schließlich erblich und nicht durch den Aufenthalt in fernen Ländern bedingt.

Runde 50 GrauBunt - Tornado

@GrauBunt “Tornado” (Poesie)


Hanni-Lisa sah so gerne
Den Tornado in der Ferne
Drum suchte sie oft diese Stätte
Wo der Wind den Dreh raus hätte
Zur Sicherheit trug sie dann
Nen Anzug, der was halten kann.
Das war gut, denn Mittwoch nacht
Hatte sie nicht gut bedacht
Die Entfernung zu dem Sturme
Und er nahm sie in den Turme
Wirbelte sie kreuz und quer
Schließlich wusst sie gar nicht mehr
Wo war links und wo die Zehen?
Schließlich ließ der Sturm sie gehen.
Sie sah sich um und wundert’ sich:
Diesen Ort erkannt’ sie nicht!
Das war nicht wo sie kam her
Hier war nur Strand, doch wo das Meer?
In all der weiten Wüste
War nur ein Rover, der sie grüßte.
Doch sie hatte großes Glück
Der nächste Sturm trug sie zurück.

Runde 51 MiJo - Italiener

@MiJo “Italiener” (Poesie)


Freitag Abends Ritual
Von Marie und Hans-Pascal
War stets ein sehr schöner
Besuch beim Lieblingsitaliener.
Dort gab es immer gutes Essen
Man konnt sich vor Genuss vergessen!
Heute gab es Fischfilet
An Aubergineneispüree
Dazu Wein aus der Toskana,
Im Radio dudelt’ sanft Nirvana,
Und danach, zum gold’nen Schluss
Gelato alla Kaktus-Nuss.
Hach, das war ein toller Schmaus
Dachten sie und ging’n nach Haus’.
Da nahmen sie vom Fensterbrett
Den rosa Kaktus und - nicht nett! -
Rupften ihn und machten aus
Ihm Eiscrème für den Mitternachtsschmaus.

Runde 52 reiselustig - Plagiat

@reiselustig “Plagiat” (Poesie)


Jeden morgen schmierte Mutter
Roggenbrot mit Kräuterbutter
Denn das mochte jedes Kinde
Dick geschnitten und mit Rinde!
Doch was war das, am Samstag morgen
Als Papa sie musst versorgen?
Sehr schnell sie witterten Verrat:
Das war nur ein Plagiat!
Es sah aus wie Mutters Brot,
Man sah sehr gut den Roggenschrot,
Das hatte er doch niemals nicht
Selbst so prima hingekriecht!
Abgeschnitten und -geschmiert
Und als das eigene serviert
Hatte Vater diese Stücke
Sich vor eignem Einfall drücke
Dieser faule Schuft, Skandal!
Sie verweigerten das Mahl.
Und er musste auf den Tisch
Bringen eignenen Aufstrich
Der war ganz anders als gewohnt
Doch hatte sich der Fleiß gelohnt:
Alle schmatzen und war’n froh
Selber machen, richtig so!

Runde 53 Tetsuko - Hummel

@Tetsuko “Hummel” (Poesie)


Zeit war’s für ein Praktikum
Elsa Fantin suchte drum
In der Zeitung nach Annoncen
Die versprachen guten Chancen
Auf ne Praktifantenstelle
Möglichst nah an Mamas Schwelle.
Eisverkäufer, Kontrolleur -
All das schien ihr ziemlich schwer.
Elsa wurde säuerlich
Und schmollte ungeheuerlich.
Doch da rief Papa Fant Hurra!
Die perfekte Stelle fand er da
Denn sie suchten für den Rummel
Eine große hübsche Hummel
Diese Stelle war famos!
Elsa war hübsch und auch groß
Die Stelle würd sie kriegen
Ohne sich zu verbiegen.

Runde 54 Jarana - Erdbeerente

@Jarana “Erdbeerente” (Poesie)


In einer kalten Winternacht
Hat sich das Dorfvolk aufgemacht
Denn Müllers Frau, die sehr patente,
Prahlt’ mit ihrer Erdbeerente.
Die mache alle Wünsche wahr,
Das war doch wahrlich wunderbar!
Doch keiner glaubt’ an solch ein Tier
Drum standen all’ nun vor der Tür.
Müllers Lotte war verwirrt
Dass sich alle nun verirrt
Zu ihrem Hause in der Nacht
Doch trotzdem hatt’ sie aufgemacht.
Als die Leute nach dem Tiere
Fragten nun sie nachts um viere
Da lachte sie und holte Teller
Und die Ente aus dem Keller.
Da staunten alle hungrig gar
Weil die Ent’ aus Kuchen war!
Mit viel Sahne und viel Beeren
Keiner wollt’ sich ‘gegen wehren.
Und es war nun allen klar:
Diese Ent’ macht’ Wünsche wahr!

Runde 55 ChocCrossie - Marienkäferpunktezählen

@ChocCrossie “Marienkäferpunktezählen” (Poesie)

Schlaubi Schlumpf der fand es wichtig
Nicht nur zu lehren, was war nichtig
Doch auch zu lehren zu verwenden
Das Gehirn! Nicht zu verenden
Dämlich, dumm und sehr polemisch.
Doch mancher Schlumpf, der dachte wenig
Und statt mit dem Hirn zu wählen
Tat der nur Marienkäferpunkte zählen.
Doch nicht mal das, nichts konnten diese
Denn sie hatten wirklich fiese
Bildungslücken hier und dort.
Schlaubi seufzte und lief fort.

Runde 56 idus - Schriftrolle

@idus “Schriftrolle” (Prosa)

In der Bibliothek seiner Großmutter fand Benni eine alte Schriftrolle, die ihn magisch anzog. Er breitete sie auf dem Tisch aus und las, was darauf in geschwungener Schrift stand: “Herstellung eines Wellenbrecher-Tranks”, las er. Oh, Wellenbrecher! Wie toll! Sofort sammelte er die aufgelisteten Zutaten ein und mischte sie nach Anleitung. Noch dreimal gegen die Drehrichtung des Planeten rühren - und plötzlich knallte es ganz heftig! Als Benni zum Fenster raussah, bemerkte er, dass die ganze Welt zerbrochen war! Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, welches durch einen Blick auf die Schriftrolle bestätigt wurde. Er hatte sich verlesen. “WelTEnbrecher” stand da, nicht “WelLenbrecher”. Upsi!

Runde 57 Maloschi - Hängematte

@Maloschi “Hängematte” (Poesie)


Was Marie am liebsten hatte
War ihre gelbe Hängematte.
Und als im Urlaub dann am Meer
Sie wollte ausruhen sich sehr
Da suchte sie sich auf die Schnelle
Zum Aufhängen ‘ne gute Stelle.
Die Boje! Die war ideal!
Schön stabil aus gutem Stahl
Und dazu noch beste Lage
Dort im Wasser, keine Frage.
Wunderbar! Es fehlte nur
Ein Ort für Maries zweite Schnur.
Doch welcher? Sie hatt’ keinen Schimmer
Wahrscheinlich steht sie dort noch immer.

Runde 58 DoroD - Länderspiel

@DoroD “Länderspiel” (Poesie)


Auf dem Weg nach Sansibar
Wo Länderspiel am Abend war
Hatte plötzlich und auch heftig
Der Bus ‘ne Panne, na toll, prächtig!
Zum Trampen waren sie zu viel’
So kämen niemals sie ans Ziel.
Zum Glück jedoch hatte der Sascha
Seinen Aufblasdampfer in der Tascha.
Als Team gemeinsam bliesen
Sie ihn auf, auf der Wiesen.
Dann ab ins Wasser und schnell los
Die Verspätung war schon groß.
Aber als sie endlich waren dort
Waren alle Leut schon fort.
Vorbei war schon das Länderspiel
Doch Spaß hatten sie auch so noch viel.
Mit Saschas tollem Gummiboot
Fuhren sie ins Abendrot.

Runde 59 ctr Regenwetter

@ctr “Regenwetter” (Poesie)


Wetterhexe Lieselotte
War beim Radfahren ne Flotte
Doch beim großen Hexenrennen
Musste leider sie erkennen
Dass Kräuterhexe Gundula
Leider noch viel schneller war.
Allen sauste sie davon, in Echt!
Das fand Lieselotte schlecht.
Doch sie kannte ihren Retter:
Sie hexte ganz schnell Regenwetter.
Denn Hexe Gund’las glatte Reifen
Konnten bei Nässe nicht gut greifen.
Als Gundula dann rutschte gar
Lieselotte wieder schneller war
Und gewann ganz kinderleicht.
Doch Gund’las Rache sie erreicht
Ganz bestimmt bald nach dem Ziel
Und straft der Hexe böses Spiel.

Runde 60 Pappipapa743 - Pistazien

@Pappipapa743 “Pistazien” (Poesie)


Jedes dritte Flugzeug nur,
So lernt’ es Fritz beim Abitur,
Hatt an Bord die besten Nüsse
Die versprachen wahr’ Genüsse.
Das erste und das zweite trugen
Wenn sie um die Welt rum flugen
Erdnüsse nur in die Lüfte
Das stillt’ nicht Fritzens fein’ Gelüste!
Drum am Airport er zählt bis drei
DIESES hatte sie dabei:
Pistazien schön und grün und auch
Salzig, knusprig, gut im Bauch.
Wo sei das Ziel? Ha, nichtig!
Der Weg war das Ziel, völlig richtig!
Mordor, Spanien, Lummerland
Egal, wenn man Pistazien kannt’.

Runde 61 Yukipeines - Hörgeräte

@Yukipeines “Hörgeräte” (Prosa)


An einem Stand im Supermarkt hatte sich Birte-Mia ein Probeabo des lokalen Käseblatts aufschwatzen lassen. Jetzt saß sie Zuhause am Frühstückstisch und wollte besagte Zeitung lesen, ganz in Ruhe. Doch alle Nase lang klingelte das Telefon, denn der Zeitungsverlag wollte ihr auf Biegen und Brechen ein Jahresabo andrehen!
Zum Glück war Birte-Mia stark schwerhörig. Sie stellte einfach ihre Hörgeräte ab - Ruhe, herrlich!
Nun konnte sie endlich ihre Zeitung genießen.

Runde 62 Toggi - depressiv

@Toggi “depressiv” (Poesie)


Linchens Zeit war nicht sehr leicht
Sie fragte sich, ob denn das reicht?
Was sie tat an jedem Tage?
Sie stellte sich gar manche Frage.
“Lächle doch, ach, sei doch glücklich!
Dein Gram ist wirklich gar nicht schicklich!
Wenn man es nicht benennen kann
Steht einem Schmerz ja gar nicht an!”
Unter all dem steten Drängen
Wollt sie alles an den Nagel hängen.
“Ein jeder muss sein Päckchen tragen!”,
Hörte sie die “Freunde” sagen.
Was schauten alle denn so schief?
Waren die nie depressiv?
Sie legte sich unter die Treppe
Wo sie wohl ihre Ruhe hätte.
Wo oben und wo unten war,
War ihr so recht, nein, gar nicht klar.
Doch sie hatt’ genug von Plattitüden
Und blieb nun einfach liegen.

Runde 63 GrauBunt- Schafskälte

@GrauBunt “Schafskälte” (Poesie)


Rüdi war von Profession
Schafescherer, mit Passion!
Doch die eine Regel gelte:
Scher sie nicht vor der Schafskälte!
Das stört ihn nicht, denn er war klug:
Er erst schor und dann er schlug
Denn zu Beginn der Schersaison
War er Boxer und auch schon
Oft geschlagen dort im Ring
Er flog meist schon beim ersten “Bing!”
Weit hinaus zu seinen Schafen
Die so gern am Ring da schlafen
Denn dort im Warmen scherte sie
Draußens Kälte niemals nie.
Wenn die Kälte dann vorbei
Trieb er die Schafe - eins zwei drei -
Wieder raus auf ihre Weiden
So musste wirklich keiner leiden.

Runde 64 blue44 - Mega-Unkrautswachstum

@blue44 “Mega-Unkrautswachstum” (Prosa)


Hubert-Tom war sehr stolz auf seinen Garten. Seine größte Leidenschaft war die schönste Blume der Welt - das Mausohr-Habichtskraut. Mit großer Hingabe pflegte er seine Beete und züchtete die schönsten Varianten.
Doch nun hatte er einen neuen Nachbarn, Fritz-Holger, mit dem außer einer Kanarienvogelvoliere auch reichlich Grünzeug im Nachbarsgarten einzog. Dort war nun alles voller Rosen ! Rote, gelbe, weiße - gar mehrfarbige Abarten! Und durch Fritz-Holgers Spezialdünger aus Kanarienvogelguano wuchs dieses Unkraut auch noch wie nicht gescheit und breitete sich auch in Richtung Hubert-Toms Garten aus. Diesem Megaunkrautswachstum konnte er nur Zweierlei entgegensetzen: Die Gartenschere und sein neues Hobby: die Blattlauszucht!

Runde 65 grauli - Müsli

@grauli “Müsli” (Prosa)


Charlotte-Olga aß am liebsten Müsli. Schokoladenmüsli, um genau zu sein. Aber nun gab es eine Schokoladenkrise und sie war gezwungen, auf Früchtemüsli umzusteigen, und das, obwohl sie keine Rosinen mochte! Also hatte sie Papilein so lange angefleht, bis er einlenkte und seine schnellsten Boote aussandte, um nach neuen Quellen für Schokolade oder schmackhaften Alternativen zu Früchtemüsli zu suchen. Charlotte-Olga setzte sich an den Strand und wartete ungeduldig auf ihre Rückkehr - würden sie es vor dem Abendessen schaffen?

Runde 66 (18.6.24) Jarana - Montag

@Jarana “Montag” (Poesie)


Heute für’s Pokalfinale
War Juri-Louis der Neutrale
Sonntag abend, Punkt halb neun,
Musste er im Stadion sein.
Doch nach lang durchzechter Nacht
Er erst um Achte aufgewacht!
Hastig sucht’ er sein Trikot
Das war doch hier, hm, irgendwo?
Doch das Suchen war vergebens
Ach oh Graus, ach oh Schreck!
Sein Trikot war einfach weg!
Er fand nur das von Halloween
Und musste dieses nun anziehn
Ach oh Schreck, ach oh Graus!
Das sah wirklich scheußlich aus!
Keine Zeit lamentieren,
Im Stadion musst er schiedrichtieren!
Er huschte schnell dort hin zum Felde
Wo außer ihm sich keiner melde
Zu diesem Fussballspiele heute?
Wo war nur die johlend Meute?
Da macht’ der Platzwart ihm schnell klar
Das heute ja schon Montag war!
Verdammte Axt, man würd ihn strafen
Er hatte glatt das Spiel verschlafen!

Runde 67 (19.6.24) Creepula - Allergie

@creepula “Allergie” (Poesie)


In den Wald sich normal keiner wagte
Denn die alt’ Legende sagte
Dass ein Fluch auf diesem lag
Betritt ihn nie, nicht mal bei Tag!
Doch zu Besuch kamen heute
Des Königs treuste Leute
Nicht gewöhnt an Grases Pollen
Wie hätten sie das wissen sollen?
Der Heuschnupfen sie niederstreckte
Und auch wenn die Geschicht sie schreckte
Sie flohen vor der Allergie
Und man sah sie niemals nie
Wieder aus dem Walde dringen
Der was er kriegt’ tat stets verschlingen.

Runde 68 (20.6.24) MiJo - Unentschieden

@MiJo “Unentschieden” (Poesie)


Leonora-Ruth und Walter
Waren zwei Buchhalter.
Immer wenn ein Jahr verging
Zwischen ihnen dann der Kampf anfing
Wer konnte mehr abschreiben?
Es auf die Spitze treiben?
Wessen Buchhalternase war
Die allerschönste ganz und gar?
Belege flogen und Bilanzen
Und zwischendrin in diesem Ganzen
Blieben schließlich irgendwann
Mit stumpfem Bleistift dann
Beide einfach liegen.
Unentschieden.
Und kam dann Ungeziefer
Oder der Steuerprüfer
Hinein in ihr Büro
Dann fanden sie sie so
Verworren und erschlagen
In ihren Unterlagen.

Runde 69 (22.6.24) Tetsuko - Stachelrochen

@Tetsuko “Stachelrochen” (Poesie)


An einem heißen Sonnentag
Schwitzte Jochen gar so stark.
Der arme Stachelrochen
Hätt’ sich so gern verkrochen
Er schwamm nach Westen und nach Süden
Wo würde er nur Kühlung kriegen?
Da sah er Karl am Leuchtturm sitzen
Und auch der tat ziemlich schwitzen
“Ach Karl, an Tagen gar so heiß,
Magst nicht holen uns ein Eis?”
Die Idee fand Karl famos
Und radelte gleich los
Und kaufte gutes Eis am Stiel
Und davon aßen sie ganz viel.
So glücklich wie seit Wochen
Nicht war nun der Stachelrochen.
Wie gut wenn man verstand
Zu haben Freund’ an Land!

Runde 70 (23.6.24) wurzelsofie - Beipackzettel

@wurzelsofie “Beipackzettel” (Prosa)

In Luzie-Edeltrauts Stammapotheke hatte es eine Treuepunktaktion gegeben. Als professionelle Hypochonderin hatte sie schnell genug Punkte für das “Mehrteilige Pinguin-Set” gesammelt. Noch an der Bushaltestelle packte sie aus und begann, das Set auseinander zu falten. Im Nu stand eine ganze Pinguinkolonie vor ihr, hach, wie wunderbar! Doch als ihr Bus um die Ecke kam und sie versuchte, die Kolonie wieder zusammenzufalten, stellte sie fest, dass es wie so oft bei Apothekenprodukten war: man bekam eine Pinguinkolonie so leicht entfaltet wie einen Beipackzettel - aber sie wieder ordentlich einzufalten, das war auch hier die Schwierigkeit! Jahrelange Erfahrung im Beipackzettelorigami kam gegen diese Aufgabe nicht an. Die Linie 238 fuhr ohne Luzie-Edeltraud und die Pinguine weiter.

Runde 71 (26.6.24) Kaydee - weiß ich doch nich

@Kaydee “weiß ich doch nich” (Poesie)

Wo komm ich her, wo geh ich hin?
Und plötzlich bin ich mittendrin
In diesen engen Gassen
Recht einsam und verlassen.
Kein Schild zeigt mir den Weg noch an
Den ich nun noch gehen kann.
Wohin, wohin?
Ich glaub ich bin
Dort hinten falsch gegangen
Was soll ich nun anfangen?
Vom Weg fehlt mir die Kunde
Drum dreh ich noch ne Runde.
Und fragt mich einer dann:
“Wann kommst du an?”
Darauf antwort’ ich:
“Weiß ich doch nich!”

Runde 72 (27.6.24) Kayla1973 -Planschbecken

@Kayla1973 “Planschbecken” (Poesie)


Die Ballettprofis vom KSC
Gingen heut’ spazier’n im Schnee
Sie gingen hoch und gingen runter
Sangen dabei laut und munter
Über Stock und über Stein.
Jedoch waren ihre Bein’
Nicht gewohnt an solchen Marsch
Das war auch nicht der Tänzer Ar…
Nach fünf Stunden flotten Lauf
Gaben ihre Füße auf
Alles voller Blasen ach!
Auch die Knie wurden schwach.
Doch dann sah’n sie in der Ferne
Was sie hätten nun so gerne:
Ein Planschbecken voller Schnee
Und sie schrien laut “Juchee!”
Ihre Stöcke zeigten schnelle
An die so begehrte Stelle.
Und sie tanzten zu der Stätte
Machten manche Pirouette.

Runde 73 (29.6.24) Jarana - Hundesitter

@Jarana “Hundesitter” (Prosa)


Manfred-Ben wollte eigentlich Konditor werden, aber leider hatte er eine Zuckerstreuselallergie. Also machte er nun ein Praktikum als Hundesitter. Heute sollte er Bububaba, einen Setter, sitten. Als sie gemeinsam durch das Tor zum Wanderweg gingen, blieb Bububaba plötzlich stehen und begann, alle anderen Spaziergänger anzuknurren und wild rumzuhüpfen. Manfred-Ben war ratlos. Was war nur mit dem Hund passiert?
Was er nicht wusste: Bububaba war der Hund des lokalen Star-Fussballers Finn-Günther und ein sehr gewissenhafter Torhüter. Erst als ein Junge mit einer Trillerpfeife vorbeikam und beherzt hineinblies, ging Bububaba weiter - das Spiel war ja nun offenbar vorbei. Manfred-Ben brach sein Praktikum frustriert ab und begann ein neues Praktikum bei einem Artistik-Schnecken-Züchter.

Runde 74 (30.6.24) Pappipapa743 - Radrennen

@Pappipapa743 “Radrennen” (Poesie)


Rudolf konnt’ nicht gut Spagat
Doch er fuhr sehr gern schnell Rad.
Drum meld’t’ er sich zum Rennen an
Zu zeigen, wie er radeln kann.
Doch da kam auch die Frieda-Liesel
Ihr Drahtesel der tankte Diesel
Heimlich nur, das ist klar,
Doch sie war damit Gefahr.
Dort am Teiche gab sie Gas
Rudolf dacht: “Hä?! Was’n das?”
Doch schon brach ihr Esel aus
Kreuz und quer sie plötzlich saust’
Und sie niet’ den Rudolf um
Beide Räder flogen krumm
In den Teich gleich neben ihnen
Wo sie wie ein Kunstwerk schienen.
Rudolf schrie: “Bist du ned g’scheid?”
Frieda nuschelt: “Tut mir leid.
Zum Glück sich keiner hat verletzt
Denn das wär wirklich blöde jetzt!”

13 Likes