Oh je, Flaggenfarben raten… ich nehme meine eine Lieblingsfarbe rot . Meine andere Lieblingsfarbe geht nicht, da Violett seltenst in Flaggen vorkommt. Also muß eine andere schöne Farbe her, da nehme ich grün .
Lieblingsessen: Rindszungenragout.
Wer sich überhaupt nicht überwinden kann, eine Rinderzunge in den Kochtopf zu stecken, kann auch jedes andere Stück Rindfleich mit oder ohne Knochen verwenden. Ich empfehle trotzdem, die Zunge mal auszuprobieren, denn sie ist mit großem Abstand das zarteste Stück Kochfleisch vom Rind und hat neben dem üblichen Rindfleischgeschmack noch einen eigenen feinen Geschmack, den sonst kein Stück vom Rind hat, daher zählt sie auch zu meinen absoluten Lieblingsessen.
Rinderzunge ist eher auf dem Land zu finden, in den Großstädten nur selten. Hier in Frankfurt am Main find ich sie am ehesten bei türkischen Metzgern oder in türkischen Supermärkten, die wissen noch, was gut ist.
Wichtig: Die Zunge darf nicht gepökelt sein, das wäre viel zu salzig.
Garzeit: etwa 3 Stunden
Zutaten:
großer Kochtopf (4–6 Liter) mit Deckel
1 ganze Rinderzunge (ca. 1,5–2 kg) (frisch oder tiefgefroren)
1 ganzer Porree (Lauch)
2 große oder mehrere kleine Möhren (Karotten)
etwas Salz oder Suppenwürfel/-pulver
Wasser
wenn gewünscht Mehlschwitze
Wenn die Möhren und der Porree in der Suppe/Soße bleiben sollen (unsere Präferenz), in mundgerechte Sreifen schneiden. Ansonsten die Möhren vierteln (kleinere Möhren nur halbieren) und den Porree so putzen, daß er in einem Stück bleibt: Den Wurzelteil nicht abschneiden, den Porree der Länge nach fast halbieren – die letzten Zentimeter bis zu den Wurzeln nicht durchschneiden. So können Porree und Möhren gut auskochen und ihren Geschmack in die Suppe geben, hinterher aber leicht herausgefischt werden (eine leckere Zwischenmahlzeit für die Köchin oder den Koch ).
Die ganze Zunge in den Topf quetschen, so daß sie möglichst weit unten steckt. Porree, Möhren und Salz oder Suppenwürfel/-pulver (nach Geschmack, erstmal nicht zu viel, man kann immer noch was nachgeben) hinzugeben, mit Wasser aufgießen, daß etwa 3–4 cem bis zum Topfrand Platz bleiben. Das Ganze zum Kochen bringen (Auchtung: kann am Anfang schäumen und überkochen!) und auf niedrige Stufe runterstellen, daß das Wasser gerade noch gut kockt. Die Flüssigkeit nochmal abschmecken, ob nach eigenem Geschmack die passende Menge Salz vorhanden ist. Die Zunge muß etwa 3 Stunden kochen, bis sie gar ist.
Wenn die Zunge gar ist, aus dem Topf nehmen und auf ein Schneidbrett mit Saftrille oder zunächst ein einen Teller legen. Die Außenhaut der Zunge (jetzt weiß) abziehen, während die Zunge noch richtig heiß ist. Ist die Zunge zu kalt, läßt sich die Haut nicht mehr abziehen. Die Haut ist prinzipiell eßbar, aber recht hart, daher können vor allem im hinteren Bereich, wo die Haut sehr dünn ist, problemlos Hautreste verbleiben. Nachdem die Haut abgekühlt ist, eignet sie sich als Katzen- oder Hundefutter. Nun die Zunge in Scheiben schneiden. Wenn die Zungenform nicht mehr sichtbar sein soll, kann man sie auch würfeln oder in kleinere Stücke schneiden.
Wenn eine Soße gewünscht ist (das traditionelle Rezept aus meiner Familie), eine Mehlschwitze machen (zur Geschmacksverbesserung kann das Fett von der Suppe abgeschöpft und für die Mehlschwitze verwendet werden, es muß aber wasserfrei sein, z. B. mittels einer Fetttrennsauciere). Die Mehlschwitze kühl werden lassen (die Suppe ist ja kochendheiß, sonst gibt es schnell Klumpen) und in die Suppe einrühren, dabei sehr kräftig mit dem Schneebesen vermischen oder einen Pürierstab verwenden, damit es keine Klümpchen gibt.
Wir belassen es meist einfach bei der Suppe, die Mehlschwitze setzt sich viel zu gern hinterher an den Hüften an…
Die geschnittene Zunge in die Soße oder Suppe geben. Fertig!
Als Beilage empfehle ich Salzkartoffeln und mild schmeckendes Gemüse wie Blumnkohl, Kohlrabi oder Schwarzwurzeln. Auch mildes Obstkompott wie eingekochte Kirschen oder Pflaumen passen dazu.
Guten Appetit!
So, jetzt hab ich Hunger…